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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

„Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe.” – Jesus von Nazareth in Matthäus 28,20a

„Wir stehen in der Gefahr, nicht mehr (an) das zu glauben, was in der Bibel steht.“ Dieser Satz kam mir unverhohlen von meinem Tischnachbarn zu Ohren, und ich musste ihn mir noch einmal vorsagen lassen. Kann es wahr sein, dass das so ist? Sicherlich trifft das längst nicht bei allen so zu. Aber dennoch: Dieser Satz meines Tischnachbarn ließ mich nicht mehr los.

Als ich heute Morgen während der Stillen Zeit meine Bibel las und mich mit dem Markus-Evangelium beschäftigte, musste ich mich fragen: Wie weit bin ich womöglich von dem Urbild des wahren Jesus entfernt? Wie weit bin ich von dem entfernt, was die Bibel über Jesus lehrt? Den elf Jüngern hat Jesus gesagt, dass sie uns lehren sollen, dass wir alles tun sollen, wozu Jesus sie beauftragt hatte, dass sie es tun sollen (vgl. Matth. 10,1 ff). Die Kette sollte nicht unterbrochen werden! Und doch scheint es in der Geschichte der Christenheit immer wieder passiert zu sein. Ist das womöglich einer der Gründe, weshalb viele so wenig mit Gott erleben?

Immer wieder muss und will ich mir deshalb konsequent vornehmen, mit dem Jesus zu rechnen, wie er mir in der Schrift vorgestellt wird. In einer vom Unglauben geprägten Welt, die mehr und mehr auch auf unsere Gemeinden abfärbt, will ich gegen den Strom schwimmen und mich aufmachen, zu tun, was das Wort mir sagt und was der Geist mir zeigt. Noch mehr als zuvor möchte ich vertrauen, dass der konsequente Glaube an den Jesus der Schrift große und fruchtbare Auswirkungen haben wird.

Als ich vor 47 Jahren zum Glauben kam, habe ich erlebt, wie Gott meinen kindlichen Glauben bereits nach ein paar Tagen der Nachfolge reichlich belohnte: Zu jener Zeit war ich zu meinem großen Glück noch niemandem begegnet, der mir gesagt hätte, dass das, was ich in meinem naiven Glauben glaubte, nicht funktionieren würde. So rechnete ich mit „meinem” Jesus, der mir in meiner Bibel vorgestellt wurde, und ich erlebte, dass er derselbe ist wie vor 2000 Jahren.

Als mich später, vor über 40 Jahren, einige Theologen verunsicherten und meinen kindlichen Glauben erschütterten, kam ich in eine gefährliche Passivität. Es brauchte lange Zeit, bis ich ihr wieder entrinnen konnte. Ich bin mir sicher, dass es nicht wenigen meiner Leser so ergeht, wie es mir einst ging – darum schreibe ich das hier. Ich möchte Mut machen: Es gibt einen Weg zurück!

Wer Jesus und der Schrift keinen Glauben schenkt, steht in der Gefahr, Dinge zu lehren und zu tun, die Jesus nie befohlen hat. Stattdessen füllt er das Vakuum mit Dingen, die wenig nützen, weil sie nicht unter Gottes Segen stehen. Wer aber lehrt und tut, was Jesus befohlen hat, hört auf, Dinge zu tun, von denen Jesus nie etwas gesagt hat. – S. K.

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter und Evangelist

[Leitartikel des Mitteilungsblattes „Echo“, Ausgabe Dezember 2023 – Januar 2024]

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