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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

„Er hat eherne Türen zerbrochen und eiserne Riegel zerschlagen. …“ – Psalm 107,16

Während draußen tosender Fliegeralarm zu hören ist, flüchten sämtliche Bewohner eines Stadthauses in den Keller. Da geschieht das Befürchtete: Eine der vielen Bomben, die vom Himmel in die Stadt fallen, trifft das Haus und entwickelt eine solche Gewalt, dass Unmengen von Schutt und anderen Dingen vor die eiserne Kellertür befördert werden und der Ausgang völlig verbarrikadiert ist.

Zuerst hat man noch Hoffnung, wieder nach draußen gelangen zu können. Aber schnell wird allen klar: Der Weg in die Freiheit ist versperrt. Es ist unmöglich, es ist aussichtslos, nach draußen zu gelangen.

„Da hilft nur noch beten“, sagt einer der Eingeschlossenen.

Anstatt zu jammern, beginnen einige, sich an den allmächtigen Gott zu wenden. „Er kann eherne Türen zerbrechen und eiserne Riegel zerschlagen“, erinnert sich einer der Eingeschlossenen, früher einmal gehört oder gelesen zu haben.

Jetzt werden diese alten Worte sehr lebendig und real. Und der Glaube daran könnte zur einzigen Rettung werden.

Während in diesem Keller der eine zum „Prediger“ wird, kommt es in diesem zur Hölle gewordenen Raum zu Sündenbekenntnissen einiger: „Nie haben wir an Gott gedacht, aber wer sonst könnte jetzt helfen?“ Eine geistliche Atmosphäre entwickelt sich in diesem Raum. Und bei dem einen und anderen entsteht ein gewisser Glaube daran, dass Gott eine Wendung schenken könnte.

In diesem Augenblick schlägt eine zweite Bombe ein. „Jetzt sitzen wir völlig in der Falle“, denken einige. Doch das Wunder geschieht: Der erneute Bombeneinschlag wird zur ersehnten Rettung. Die zweite Bombe beseitigt sämtliche Hindernisse, die vor dem Ausgang des Kellers liegen und noch eben den Weg in die Freiheit versperrt hatten.

Noch bemerkt niemand, was die zweite Bombe vor der Tür zustande gebracht hat und dass nun der Weg wieder frei ist. Doch während einige meinen, nichts mehr tun zu können, sagt einer:

„Lasst es uns noch einmal versuchen!“

Durch ihn ermutigt rütteln einige gemeinsam erneut an der Tür, die eben noch versperrt gewesen war … und nun fast wie von selbst aufgeht.

Was wäre geschehen, wenn die im Keller Eingeschlossenen gedacht und gesagt hätten: „Die Tür ist verschlossen, wir müssen uns damit abfinden“?

Einer von ihnen reißt das Ruder herum und spricht: „Lasst es uns noch einmal versuchen und an der Tür rütteln!“

Ja – „Überall eiserne Riegel!“ „Alles ist verschlossen“, mögen wir denken. Aber Gott kann alles mit einem Mal ändern! Auch in unserem Land. Auch in Deiner Situation!

Vielleicht stehen wir in diesen Tagen vor Türen, die Gott längst geöffnet hat. Stoßen wir sie auf! Nehmen wir das Land ein, das Gott uns gegeben hat. Erleben wir, wie Gott Dinge tut, die wir für unmöglich gehalten haben.

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Leitartikel des Mitteilungsblatts „Echo“ des Missionswerks Bruderhand, Ausgabe Februar/März 2025]

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