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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

„Was nützt es einem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen, wenn er selbst dabei unheilbaren Schaden nimmt?“ – Matthäus 16,26

„Es ist das Glück meines Lebens, dass ich schon mit 19 Jahren die Entscheidung traf: ‚Ich will mit Leib und Seele Jesus gehören und gehorchen!‘“ Als ich diese Worte las, die der gesegnete Pfarrer Uwe Holmer in einem Blatt schrieb, das ich heute Morgen in die Hand bekam, musste ich an meine eigene Geschichte denken.

Genau wie er war auch ich 19 Jahre, als ich durch eine Evangelisation des Missionswerks Bruderhand zum lebendigen Glauben an Jesus kam. Es war nur eine kleine Veranstaltung, und vielleicht war ich damals der einzige Zuhörer an diesem Abend, der Jesus noch nicht kannte. Manfred Röseler, damals 15 Jahre alt, drängte damals sehr darauf, für diese Veranstaltung eine Anzeige in der Ortszeitung zu veröffentlichen. Dass er dem starken inneren Impuls nachging und sich schließlich durchsetzte, dafür werde ich ihm ewig dankbar sein. Denn nicht anders hätte ich damals von dieser Veranstaltung gehört, auf der der Evangelist Heinz Günther zusammen mit seinem Team sprach und sang.

Wie anders wäre womöglich alles in meinem Leben geworden, hätte man damals nicht diesen Evangelisten mit seinem Team eingeladen! Und hätte man damals nicht das Geld investiert für eine kleine Zeitungsanzeige, die mir zum Wegweiser des Lebens wurde!

Die Botschaft, die Lieder und Zeugnisse hatten mich an diesem Abend aufs völligste getroffen! Und niemals werde ich vergessen, wie ich danach mit meinem alten „VW Käfer 1300“ nach Hause fuhr, mich in meinem Junggesellenzimmer vor das Bett kniete und zu Jesus rief: „Komm endlich rein in mein Leben!“ Das war Freitag, der 2. April 1976, es war wohl 22.10 Uhr. Eine verlorene Seele hatte eine ganze Ewigkeit gewonnen!

„Dieses war und ist bis heute die größte Entscheidung meines Lebens, die Entscheidung, die ich an keinem Tag meines Lebens bereut habe.“

Dass viele andere, mit denen ich dann über Jesus redete, ihr altes Leben weiterleben wollten und meinten, „mehr vom Leben“ haben zu wollen, machte mich immer traurig. Hatten all diese Menschen wirklich mehr vom Leben als ich? Einige von ihnen werden jetzt, da in ihrem Leben „der Lack ab ist“ und sie in die Jahre gekommen sind, unsicher. Ein Bewohner meines Dorfes ließ ein paar Tage vor seinem Tod folgende Botschaft an mich übermitteln: „Siegfried, kannst du noch mal zu mir kommen!“ Das war etwas! Während die Ewigkeit in eiligem Tempo auf ihn zurollte, erinnerte er sich an einige Gespräche, die wir beide Jahre zuvor über Jesus führten.

Bevor ich den Todgezeichneten besuchte, kniete ich mich zur Vorbereitung dieses Mal ungewöhnlich lange vor meinem Bett nieder. Mit Tränen, die mir kamen, rief ich: „Jesus, gib ihn mir! Gib mir diesen armen Menschen!“ Und welch ein Sieg wurde der Besuch bei diesem Mann: Mit seiner von Nikotin völlig zerfressenen Lunge voller Krebs sprach er jetzt die wichtigsten Worte seines ganzen bisherigen etwa 64-jährigen Lebens mir nach: „Jesus, ich bitte dich: Komm jetzt in mein Leben. Ich nehme dich jetzt auf in mein Herz.“ Drei Tage darauf war er mit Jesus in der Ewigkeit angekommen. Seine noch nicht gläubigen Angehörigen fragten, ob ich die Beerdigung halten könnte. Und diese „Veranstaltung“ wurde zu einem zweiten großen Sieg. Denn jeder im Dorf kannte den Mann, der drei Tage vor seinem Tode nun ein Himmelsbürger wurde. In meiner „Trauer“-Predigt, die nun eine Sieges-Verkündigung wurde, sagte ich allen Anwesenden, was 70 Stunden vor seinem Tod mit dem Mann passierte, dessen irdische Hülle jetzt vor uns allen im Sarg lag.

„Denken wir bitte nicht, dass die Menschen in unserem Land glücklich sind, wie sie vorgeben, zu sein.“

Sie sind es nicht! Sie können es gar nicht sein! Aber wer sagt ihnen, wie man ewig glücklich werden kann? Wer zeigt ihnen den Weg zu dem, der allein selig machen kann?

Machen wir uns auf an die Hecken und Zäune unserer Dörfer und Städte! Dort sind die, die Jesus einlädt zu seinem großen Fest. Alle lädt Jesus ein. Es sind die, die Lumpen tragen, und die, die im Nadelstreifenanzug herumlaufen. Wenn wir zu ihnen gehen, werden wir überrascht sein, wie viele „ja“ sagen werden zu dieser größten Einladung ihres Lebens.

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter und Evangelist

[Leitartikel des Mitteilungsblatts „Echo“ des Missionswerks Bruderhand, Ausgabe Februar – März 2024]

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