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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

„Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe. Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.“ – Lukas 10,41–42

Manchmal sind es vermeintlich „wichtige“ Dinge, die aufgegeben oder aufgeschoben werden müssen. Dinge, die wohl „gut“ sind, aber in der „Stunde Gottes“ – wenn Gott zu uns reden möchte – nicht „dran“ sind. Nachdem man das erkannt hat, bedarf es nicht selten eines eisernen Entschlusses, um es durchzusetzen. Und den finden wir bei Maria.

Persönlich erlebe ich das dann manchmal so: Der Geist Gottes drängt mich, gerade „jetzt“ alles liegen zu lassen, Wichtiges „jetzt“ zu unterbrechen, um mich „jetzt“ hinzuknien und zu beten. Ich habe den Eindruck: Gott will etwas von mir. Es sind Zeitpunkte, in denen Gott mir sagt: „Bitte, um was du möchtest, und ich will es dir geben.“

Aber nicht selten ergeht solch ein Drängen des Geistes an mich zu Zeitpunkten, die „völlig unpassend“ erscheinen. Ich sage dann: „Ja, aber nachher. Nachher werde ich mich hinknien und beten.“ Doch das „Nachher“ findet dann oft nicht mehr statt. Der „Saum des Gewandes“ ist nicht mehr greifbar, wie er es noch vorhin gewesen wäre.

Gott möchte zu uns reden

Warum sind wir westlich geprägten Christen so schwerfällig? Wenn wir von einem Menschen einen Telefonanruf bekommen, sind wir sofort zur Stelle. Wir befürchten, etwas Wichtiges zu verpassen. Lernen wir es doch, auf Gottes Rufen einzugehen, in dem Augenblick, in dem ER unter Umständen völlig unangemeldet anklopft. Es könnte dahinter ein sehr, sehr großer Segen verborgen sein!!!

Sind wir besser geübte „Hörer Gottes“, dann gehören wir schon bald zu den „Vertrauten Gottes“. Gott kann sich uns offenbaren. Und unser Dienst wird effektiver. Wir wuseln nicht mehr so viel herum. Denn wir schwimmen nun auf der Segenswelle Gottes und erreichen ohne viel Stress weitaus mehr, weil jetzt Er am Zuge ist.
Vertrauen wir Gott, dass Er ein großer Belohner derer ist, die Ihn suchen: Wenn Er mit uns Gemeinschaft haben will und wir sie Ihm gewähren in dem Augenblick, wo Er uns begehrt, dann könnte Fruchtbarkeit das Ergebnis sein.

Doch wer von uns kennt diesen vertrauten Umgang mit Gott? Geben wir in dieser Sache nicht zu schnell auf! Nach 30 Jahren Ehe kenne ich meine Frau besser als ganz am Anfang. Und so darf es auch in unserem Umgang mit Gott sein.

Gott möchte uns gebrauchen

Gott sehnt sich danach, mit uns intime Gemeinschaft zu haben. Nur so kann Er sich uns mitteilen und Seine Aufträge und Vollmachten schenken. Vielleicht möchte Gott gerade Dir, lieber Leser, etwas anvertrauen, das dann nur Du in Bewegung setzen könntest. Es könnte zu Beginn ein kleines „Senfkorn“ sein, das aber zu einem großen Baum heranwachsen soll.

Große Dinge im geistlichen Bereich werden immer in der Stille „empfangen“!

Aber zwischen „Empfang“ und „Geburt“ gibt es die Zwischenzeit. Und die kann mit Zweifeln verbunden sein. Zweifel an dem Auftrag selbst und an Deiner eigenen Person sind Dinge, die Du genauso erleben wirst, wie all die anderen Menschen, die Großes bewirkten.

Ist eine Sache von Gott, dann bleibst Du nicht für immer allein. Bald seid Ihr zwei, dann vier, dann acht und 16 Gleichgesinnte. Du merkst, es gibt noch weitere „7000“, die dasselbe Anliegen haben. Doch alle haben gewartet, bis Du auftrittst und die Wahrheit aussprichst oder den ersten Schritt wagst.

Vielleicht haben wir nicht mehr allzu viel Zeit zum Wirken. Um uns herum wird es immer dunkler. Die Finsternis macht sich auf allen Gebieten breit. Und schon bald haben wir in unserem Land nicht mehr die Freiheit, so ungehindert zu wirken, wie gerade noch jetzt. Wirken wir also, solange es Tag ist. Tun wir jetzt, was Jesus jetzt durch uns tun kann!

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter und Evangelist

[Leitartikel des Mitteilungsblatts „Echo“, Ausgabe Oktober/November 2023]

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