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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

„Heute habe ich viel zu tun, deshalb werde ich eine Stunde länger beten“ – Martin Luther

Welche  geistlichen „Riesen“ finden wir sowohl in der Bibel als auch in der Vergangenheit der Gemeinde Jesu! All diese Personen haben ihren Lauf erfolgreich beendet und sind uns jetzt als Vor-Bilder gegeben.

Vor-Bilder zeigen uns, was im geistlichen Bereich tatsächlich möglich ist. Sie rufen uns mit lauter Stimme zu: „Das alles kann Gott auch in Deinem Leben tun!!“

Darum lese ich so gerne an jedem Tag in meiner Bibel. Für mich ist es das herrlichste Buch auf Erden!

Von dem bekannten Georg Müller las ich, dass er die Bibel 200 Mal durchgelesen hat. Und welche gewaltigen Spuren hat er hinterlassen! Menschen wie dieser in­spirieren mich zu noch größerem Verlangen, Gott mehr kennenzulernen und Sein Wirken auch heute noch erleben zu wollen.

Und wir können Sein Wirken heute noch erleben! Denn Jesus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Er hat sich nicht verändert!

Aber wir kommen nicht drum herum: Wenn wir geistlich etwas erleben wollen, wenn wir Jesus heute erleben wollen, dann müssen wir es so machen, wie unsere gläubigen Vorväter es taten.  Anders wird es nicht funk­tionieren!

Sie waren Menschen, die ihre Bibel lasen und kannten! Sie waren Menschen, die wussten, wie man betet! Es waren Menschen, die wussten, dass Jüngerschaft etwas mit geistlicher Disziplin zu tun hat! Sie wussten: Zeit, die wir mit der Betrachtung des Wortes Gottes und mit dem Gebet verbringen, ist niemals verlorene Zeit, sondern immer gewonnene Zeit. Zeit, die effektiv wird.

Es gibt Christen, die schauen – wenn sie morgens aufwachen – zuerst nach neuen Nachrichten auf ihrem Smartphone, bevor sie mit Jesus sprechen. Und andere verbringen mehr Zeit mit der Tageszeitung oder anderer sanfter Literatur als mit der Bibel. Der durchschnittliche Prediger in Deutschland betet am Tag nur drei Minuten.

Ein Bibelschulleiter sagte mir kürzlich, dass viele seiner Bibelschüler keine Ahnung hätten, was in der Bibel steht. Selbst junge Leute aus christlichen Häusern kennen kaum ihre Bibel. Das ist eine sehr bedenkliche Tendenz. Wie wollen wir so unser Land für Christus gewinnen?

Ich garantiere: Wenn wir uns JESUS wieder mehr nähern, dann wird der Geist Gottes uns wieder neuen Mut und Schwung geben. Er wird uns neuen Glauben schenken an die Möglichkeiten, die JESUS heute – auch in unserem Land – hat.

Nachfolge bedeutet für mich: Gott immer wieder, ja, täglich neu, aufsuchen, auf Seine Stimme hören und dann Seiner Stimme gehorchen. Nur so kann ich effektiv sein.

Wie vernehme ich aber Seine Stimme? Wie empfange ich Aufträge von Ihm, damit ich tue, was Er mir aufträgt und ich nicht nur herumwusele?

Bei mir geht das folgendermaßen:

Ich knie mich hin vor einen Stuhl oder vor ein Sofa oder vor mein Bett.

Dann benötige ich erst einmal Zeit. Diese Zeit kann ich nicht verkürzen. Es geht nicht, dass ich den Uhrzeiger in die Hand nehme und nach vorne schiebe. Eine halbe Stunde sind und bleiben 30 Minuten. Eine Stunde sind 60 Minuten mit 3.600 Sekunden. Ich brauche Zeit im Gebet! Und was geschieht in dieser Zeit, während ich „vor Gott liege“? Um mich Gott zu nähern, ist es manchmal nötig, zuvor gewisses „Gestrüpp“ beiseite zu schieben. Ich muss mich regelrecht zum Licht hindurchschlagen. Der Zeitfaktor ist für mich im Gebet wie ein Buschmesser, das die Hindernisse beseitigt und den Weg ins Heiligtum frei macht. Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo ich merke, dass Gott sich mir naht.

Ich habe mich endlich „durchgeschlagen“. Ich bin dran an Gott. Ich habe seinen Gnadenthron erreicht. Jetzt „höre“ ich. Jetzt bekomme ich Eindrücke. Ich empfange Glauben. Den Glauben Gottes. Ich kann mit Gott mutig verhandeln. Ich habe alle Abweisungen und die Denkweise: „Es geht nicht. Gott will das gar nicht. Hör auf zu beten“ hinter mir gelassen. Ich bin im „Verheißenen Land“ und kann nun aus dem Vollen schöpfen.

Durch mein Verhandeln, das ich nun freimütig vor dem Thron Gottes wirke, bringe ich den mächtigen Arm Gottes in Bewegung.

Hier könnte ich jetzt unglaubliche Dinge berichten, die ich mit Gott erlebte.

Aber für heute soll an dieser Stelle Schluss sein. Denn ich möchte Dich, lieber Leser, nicht aufhalten, jetzt selber Erfahrungen mit Gott zu machen, die Dein Leben umwerfen könnten – und das Leben anderer Menschen!

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter [Echo August-September 2018]