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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Man kann über die Sache denken, wie man möchte. Aber eines hat dieses kleine Ding, das man kaum unter dem Mikroskop erkennen kann, geschafft. Covid-19 hat weltweit eine nie dagewesene Aufregung verursacht.

Als Beobachter dessen, was seit Jahresbeginn passiert ist, kann ich doch sagen: In vielen Ländern der Welt hat Gott die Krise benutzt, um viele Menschen aus dem bisherigen Gleichgewicht zu werfen. Es ist tatsächlich so, dass weltweit noch niemals so viele Menschen sich mit „religiösen Dingen“ befasst haben wie seit Februar 2020.

Dass nun leider auch Sekten einen großen Boom haben, hat bibelgläubige Christen, Gemeinden und Missionswerke nicht davon abgehalten, voll in die Bresche zu schlagen und mächtig in die Welt hineinzupusten. Ich hörte von einem Missionswerk, das statt sonst 8.000 Aufrufe einer Predigt nun plötzlich mehrere hunderttausend Zuschauer im Internet zu verzeichnen hatte. Hunderttausende in verschiedenen Ländern haben bezeugt, in den letzten Wochen aufgrund von Sendungen im Internet eine Entscheidung für Jesus getroffen zu haben.

Das war und ist jetzt eine besondere Zeit.

Und ich sagte schon mehrmals (bitte vergebt mir!): „Hoffentlich ist das alles noch nicht so schnell wieder vorbei!“ Ich befürchte nämlich, dass dann die Menschen, die nun aus dem Alltäglichen herausgerissen wurden, wieder zur Tagesordnung übergehen und nicht mehr weiter über Gott und die wirklichen Werte des Lebens nachdenken.

Mag die erste Corona-Welle auch vorüber sein, so werden wir in der nun folgenden Zeit viel Ungewissheiten, Aufregungen und Spätfolgen beobachten können. Das nun könnte die wirkliche sogenannte „Zweite Welle“ werden. Und sie ist schon voll im Gange!

Wie sehr freue ich mich, dass viele Christen die „Erste Welle“ nicht verschlafen haben, sondern geistesgegenwärtig agierten.

Und es war schön, zu sehen, wie Gott Menschen mit einer göttlichen Unruhe beseelte, um nun durch sie wunderbare Dinge zu bewirken.

Gott hat in dieser Zeit viele Menschen berufen, und es war zu beobachten, dass Gott dann das, was Er durch Menschen tun wollte, (selbst) auch getan hat.

Wieder kam das alte Sprichwort zum Tragen, das ich von meiner Tochter Inja lernte: „God‘s will – His bill.“ Zu Deutsch etwa so: „Wenn Gott etwas in Auftrag gibt, dann geht die Rechnung auch an Ihn.“

Ja, das ist das Schöne an der Arbeit im Reich Gottes: Gott gibt nicht nur Aufträge, er begabt auch die Beauftragten. Er gibt ihnen alles, was sie brauchen, um das auszuführen, was Er ausgeführt haben möchte! Das ist Reich-Gottes-Philosophie, Gottes Haushaltung und Gottes Buchhaltung.

Wer sich in den vergangenen Wochen in den Willen Gottes hineinbegab, der hat die Wunder Gottes (neu) erlebt. Die brauchen wir, um frisch zu bleiben und nicht im Alltagsmief zu ersticken und unterzugehen.

Aber jetzt soll es weitergehen. Jetzt ist nicht die Zeit zur Selbstbeklatschung und zum Ausruhen auf Siege der Vergangenheit.

Wir sind längst nicht am Ziel angelangt!

Ungezählte Menschen sind immer noch sehr aufgewühlt. Und wohl uns, wenn wir auch in den kommenden Wochen und Monaten Gottes Ruf darin erkennen, den Menschen das zu bringen, was uns Halt gibt und was ihnen rechten Halt geben kann. Die Türen sind nun offener als jahrelang zuvor. Das „Heute“ Gottes, die Stunde Gottes, die angenehme Zeit dürfen und müssen wir als Christen jetzt „gewinnbringend“ nutzen, um den vielen orientierungslosen Menschen auch in unserem Land das Gute Evangelium zu bringen.

Als Missionswerk danken wir allen, die uns in den vergangenen Wochen durch Gebet, Gaben und persönlichen Einsatz geholfen haben, „voll reinzuhauen“. Wir glauben, dass Gott uns auch in der nächsten Zeit geistesgegenwärtige Menschen zur Seite stellt, um das Werk, dazu Er uns berufen hat, in gebotener Weise fortzuführen.

Aber nicht nur wir als Missionswerk wollen das tun. Wir rufen jede Leserin und jeden Leser dazu auf, selbst im eigenen Umfeld nun mutig aufzutreten und „den Mund weit zu öffnen, damit Gott ihn füllen kann“.

Das wird ein interessanter und gesegneter Sommer! Der Sommer 2020, der in die Geschichte eingehen wird!

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter [Echo Juni - Juli 2020]