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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Wenn wir niemals bisher einem anderen Christen begegnet wären, und wenn wir niemals zuvor eine christliche Gemeinde besucht hätten, wenn kein anderer Mensch uns je die Bibel „gedeutet“ hätte, wenn niemand uns zuvor gesagt hätte, wie wir das Wort Gottes zu verstehen hätten, und wenn wir dann – allein wie einst Robinson Crusoe auf einer unbewohnten Insel – jenes Buch gefunden hätten, auf dessen Buchdeckel die Buchstaben „BIBEL“ stehen … wenn wir dann dieses BUCH unvoreingenommen gelesen hätten: Was wäre wohl geschehen?

Wir hätten jene kleine Insel zu verlassen gewünscht. Wir wären in die große weite Welt gegangen. Wir hätten den Befehl ausgeführt, der sagt: „Gehet hin in alle Welt.“

Und niemand hätte uns aufhalten können, das zu tun! Wir wären angetan mit dem Glauben, dass der, der in uns ist und lebt, dass der alles zu tun vermag, womit er uns beauftragte.

Es gäbe bald kein Land, das nicht die Worte gehört und vernommen hätte: „Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

Aber! Wie sehr ist uns dieses Bild verloren gegangen von dem einfachen Auftrag – und das Bild von einem großen Gott, der nun in uns lebt, und der uns sandte.

Die wir einst in voller Zuversicht ins Glaubensleben hineinstiefelten: Wie sehr ist uns so vieles verschwommen, verwischt.

Mit dem Ergebnis: dass wir es hinkriegen, Jahre und Jahrzehnte in unseren Gottesdiensten zu sitzen, ohne zu verstehen, dass diese da sind, um uns besser zu machen für den großen Auftrag, der uns ein für alle Mal gegeben ist.

Steht Gott nun „draußen vor der Tür“ unserer Gemeindehäuser, unserer Kirchen und Gemeinschaften – und weint? Über die, die draußen sind. Und über die, die drinnen sind?!

Erwarte das Unmögliche von Gott!

… in Deinem Herzen

„Darum behüte Dein Herz, denn daraus fließt das Leben.“

Für Gott ist immer noch nichts unmöglich. Aber wie Jesus im eigenen Dorf nur wenig ausrichten konnte, weil man Ihm nicht glaubte, so ist es bis heute geblieben. So ist es geblieben und so bleibt es bei denen, die Ihm als „Gläubige“ nicht glauben.

Wir klagen über den Unglauben derer, die draußen sind und in den Fluten versinken! Aber Jesus sagt zu denen, die im Boot sind: Wo ist euer, wo ist EUER Glaube?

Was wir ständig lesen und hören, das wird uns prägen! Wir entfliehen diesem nicht!! Darum sei wach, und bedenke, was du liest: Und siehe, ob es deinen Glauben fördert oder das verdirbt, was Gott dir geben möchte.

… in Deinen Gebeten

Dein Glaube wird dein Beten beeinflussen.

Viele Gemeinden können dankbar sein, dass manche Mitglieder unter Husten leiden, denn sonst wüssten sie in ihren Gebetsstunden nicht, wofür und wogegen um alles in der Welt sie sonst beten könnten. Was könnte Gott durch deren Gebete bewirken, wenn sie nur um anderes beten würden!

Doch sie gehen zugrunde durch ihre „Kleinigkeiten“. Ihre „Unglaubens-Bekundungen“ in ihren Gebeten beeindrucken Gott nicht. Sie spornen IHN nicht zu großen Antworten an. Darum kann Sein Arm uns nicht helfen, weil wir es nicht erwarten. Noch hat der Teufel keine Angst vor ihnen und ihren Gebeten. Ihre Gebete haben auch gar nicht das Ziel, den Teufel zu verjagen und Gottes Reich zu vergrößern.

Tue das Unmögliche für Gott!

Wir könnten das Unmögliche tun.

Wer wahrhaftig an den großen Gott der Bibel glaubt, wer deshalb glaubensvoll zu Ihm ruft und das Unmögliche von Ihm erwartet, der wird inspiriert werden von dem Gott, der sich durch die eine große Sehnsucht verzehrt: nämlich dass in diesen „letzten Tagen“ „noch einmal“ – inmitten wachsender Gottlosigkeit – eine große Ernte eingebracht wird.

Überall. Nur in Deutschland nicht?

Wir haben nun genug geübt. Wir haben genug „Gemeindchen“ gemacht. Wir haben genug gelesen und Vorträge gehört. Die Übungszeit muss nun ein Ende haben!

Die Ernte ist reif! Die Schnitter-Zeit ist da! Die ganze Welt ist im Aufstand. Und sie wartet auf unseren Aufstand! Jetzt ist die Zeit. Die angenehme Zeit (2. Korinther 6,2).

Warten wir nicht länger auf Gott! Denn Gott wartet auf uns!!!

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter [Echo Febr.-März 2020]