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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Gott hat für jeden von uns einen individuellen, überaus herrlichen und großen Plan … eine himmlische Berufung – für diese Zeit.

Haben wir diese erst einmal erkannt und sind wir in sie hineingekommen, dann können wir in all den Anfeindungen, die von innen und außen kommen werden, bestehen und durch sie hindurchgehen, wie JESUS es tat, als man IHN steinigen wollte, weil ER dem Willen SEINES Vaters im Himmel nachging …

Doch wo finden wir diejenigen, die in ihre große Berufung hineingekommen sind und die in unserem Land nun das vollbringen, was den „Ruck“ verursachen könnte, den wir in Deutschland so nötig brauchen?

Hat Gott uns jene Menschen nicht geschickt, die unser Land noch einmal erschüttern könnten? Oder waren sie etwa da, Propheten, durch die Gott wirken wollte?

Ja, sie waren und sind da! Aber wie man in der Antike feindliche Pferde lähmte, damit sie nicht laufen konnten, wurden Geistesmenschen lahmgelegt, anstatt sie zu fördern – womöglich auch mit guten Motiven. Oder nicht selten wurden sie – wie Josef – von den Brüdern aus Neid in die Wüste geschickt!

Erwecken wir, was Gott in uns hineingelegt hat

Vor 160 Jahren wirkte in dem mir nahegelegenen Dorf Hermannsburg (bei Celle/Hannover) der legendäre Pastor Louis Harms. Einst durch sein Göttinger Theologiestudium im Glauben völlig durcheinandergebracht, erlebte er in seiner Studentenbude beim Lesen von Johannes 17 Vers 3 mit 22 Jahren im Jahre 1830 seine starke Bekehrung. Gott legte ihm mächtig etwas in die geistliche Wiege! In Lüneburg, wo er seine ersten Predigten hielt, kamen massenweise Menschen zum lebendigen Glauben. Und ähnlich wie zu Whitefields und Wesleys (um 1750) und anderen Erweckungs-Zeiten mussten Menschen ohnmächtig aus der Kirche getragen werden, so stark war das Wirken des Heiligen Geistes an den Hörern.

Das alles war manchem deutschen Theologen zu viel. Und man sorgte dafür, dass Harms das Predigen gänzlich verboten wurde! Einen Heiligen hatte man weggeschickt. Und der Himmel weinte …

Doch das unbändige Feuer, das Gott in diesem Mann entzündet hatte, konnte nicht für immer im goldenen Käfig verbleiben! Als er mit 41 Jahren nach langem Hin und Her endlich doch noch seine Haupt-Pfarrstelle in Hermannsburg antreten durfte, brach es aus diesem seltsamen Gottesmann hervor wie aus einem Vulkan, dem man jahrelang einen Pfropfen aufgesetzt hatte. Sämtliche Kräfte, die in ihm waren, aber nie richtig „raus“ durften, die brachen nun hervor und wurden wie ein mächtiger Waldbrand, der meine Heimat veränderte und weltweit Auswirkungen haben sollte.

Wie vielen anderen ging es ähnlich! Manche, die jahrzehntelang „Erweckung“ in ihren Herzen trugen, wie z.B. die beiden Erweckungsleute Pastor Heinrich Kemner oder sein Freund Pfarrer Dr. Otto Riecker, erlebten das, was ihnen immer vor Augen stand, erst 40 Jahre später, als sie selber schon 60 Jahre alt waren.

Nicht selten mussten Menschen wie sie wohl erst durch Zerbruch gegangen sein, bevor das Leben Christi in und durch sie dann irgendwann mächtig weitergeleitet werden konnte.

Sie alle – sie allesamt – waren von Anfang an keine „normalen Christen“. Sie ersehnten „das ausgetauschte Leben“. Und mussten doch lange bekennen, dass sie es „noch nicht ergriffen“ hatten.

Gott selbst war es, der ihnen etwas ins Herz geschrieben hatte: ein unauslöschliches Wissen, das ihnen niemand nehmen konnte: dass Gott noch Größeres tun wollte als bisher!

Nicht selten mag ihr Verstand gedacht haben: „Es ist zu spät. Es geht jetzt nicht mehr …“ Dennoch blieben die Eindrücke, mit denen der Ewige ihnen ab und zu aus dem Himmel zuwinkte – jener Gruß aus der Höhe, der sie die Zeiten der Dürre, des Wartens, ja, Zeiten, wo sie selbst an dem ihnen Verheißenen nicht mehr zu glauben wagten, überleben ließ – solange, bis … bis der, der nicht lügen und täuschen kann, das Verheißene einlöste.

Richten wir unseren Blick nach vorne

Lassen wir uns das Ziel nur nicht verrücken! Es muss doch dieses „Kleinod“, das Gott jedem Einzelnen von uns einst „verheißen“ hat, wirklich geben! Es muss doch das Land, das Er uns einst vor Augen malte, erreichbar sein!

Wir alle spüren ja irgendwie, dass etwas völlig Neues in unserem Land passieren muss. Es muss etwas Neues kommen!!! Und unser Gott kann es doch bewirken! In einem einzigen Augenblick kann ER alles verändern.

Möge Gott noch einmal unserem Land gnädig sein. Nichts haben wir im deutschsprachigen Gebiet nötiger, als dass Gott Seine mächtige Hand auf uns – oder wenigstens auf einige – legt und durch seine Gemeinde vermehrt wirkt. 

Vielleicht sind es folgende Worte, die Gott uns neu sagen möchte:

„Noch einmal will ICH erschüttern nicht allein die Erde, sondern auch den Himmel…“ (Hebr. 12,25). Darum: „Heute, wenn ihr SEINE Stimme (erneut) hört, so verstocket eure Herzen nicht…“ (Hebr. 3,7ff). „Da es nun noch übrigbleibt, dass etliche in sie (in die Verheißung und Gottesruhe) eingehen sollen, und die, denen es zuerst verkündigt ist, nicht hineingekommen sind um des Ungehorsams willen, bestimmt er abermals einen Tag, ein ‚Heute‘, und spricht nach so langer Zeit … ‚Heute, wenn ihr SEINE Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht (schon wieder)‘“ (Hebr. 4,6+7).  „Sehet zu, dass ihr den nicht abweist, der da (neu zu euch) redet.“ (Hebr. 12, 25).

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Leitartikel „Echo“, Februar/März 2019]