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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Ein Mann sang während des Gottesdienstes diese Worte. Immer und immer wieder. Plötzlich musste er den Saal verlassen, da hörte er von weitem dieselben Worte, die er gerade noch im Gottesdienstraum gesungen hatte: „Immer mehr von dir! Immer mehr von dir!“

Der Mann zuckte zusammen, und es kamen ihm die Tränen. Hatte er die Worte „Immer mehr von dir! Immer mehr von dir!“ im Gesang gerade noch an Gott gerichtet, so hörte er plötzlich dieselben Worte von Gott an ihn gerichtet: „Immer mehr von dir! Immer mehr von dir!“

Der Mann fuhr an jenem Sonntag nach Hause, und dieser Tag veränderte sein Leben aufs Völligste. Hatte er jahrelang Gott gebeten, nur sein eigenes Leben zu segnen, erkannte er, dass Gott sich die ganze Zeit danach sehnte, ihn mehr und mehr in Besitz zu bekommen. Der Mann ging in sein Zimmer, verschloss die Tür und hatte eine lange Unterredung mit Gott.

Nachdem er jahrelang für Erweckung in seinem Dorf betete, zeigte Gott ihm jetzt, dass er das größte Klatschmaul des Dorfes war. Als nächstes zeigte Gott ihm, dass er mit einer ganzen Reihe von Brüdern und Schwestern in seiner christlichen Gemeinde seit Jahren und mit manchen sogar seit Jahrzehnten im Streit lebte. Dann fragte Gott ihn, weshalb er nicht längst den Brief an eine bestimmte Person geschrieben hatte, in dem er seinen Diebstahl von vor drei Jahren bekannte.

Dann ging die Geschichte weiter. Jesus erinnerte ihn, dass er einen seiner Mitältesten verleumdet hatte und auf den anderen Mitältesten neidisch war. Weiter erinnerte ihn der Heilige Geist jetzt daran, dass er doch vor einer Woche einen wichtigen Telefonanruf tätigen wollte …

„Und weshalb hast du nicht längst deinen im Sterben liegenden Nachbarn im Krankenhaus besucht?“, meinte der Mann klar und deutlich eine Stimme zu vernehmen. „Für ihn wolltest du übrigens treuer im Gebet einstehen, hattest du mir versprochen.“

„Ach, und noch etwas: Hattest du dir nicht vorgenommen, besser mit deinem Internet umzugehen? Hattest du mir nicht versprochen, Zeit, die du an deinem Computer einsparen wolltest, mir zu geben, indem du mehr Zeit für das Lesen deiner Bibel und für das tägliche Gebet verbringst? Entleere dich endlich von Sachen, die mir nicht gefallen!“

„Und wie sieht es aus mit dem Zehnten? Du wolltest deiner Bank längst einen Dauerauftrag geben …“

„In deinem Keller liegen bergeweise evangelistische Traktate und Bücher herum. Warum bringst du sie nicht endlich unter die Leute?“

„Du hast gelesen: ‚Widersteht dem Teufel.‘ Das kann man sicherlich mit Worten machen. Aber ein geheiligter Mensch ist der größte Widerstand dem Teufel gegenüber. Widerstehe dem Teufel nicht mit Worten allein, sondern mit deinem Leben.“

Liebe Freunde, die Sache mit Gott ist so einfach! Wenn wir nur die einfachen Sachen täten, die Er uns sagt! Will Gott dir und deiner Gemeinde Seinen vollen Segen schenken? Ja, Gott will es! Überleg einmal, was dein und deiner Gemeinde Hindernis sein könnte, dass Gott auf den Plan tritt. Wenn Gott dir etwas klarmacht, dann gehe darauf ein. Das mag manchmal wehtun, aber danach erleben wir den wunderbaren Frieden und Segen Gottes.

Das Pfingstfest steht vor der Tür. Gott ist bereit, uns mit dem Besten, was Er hat, zu beschenken. Öffnen wir unsere Hände als erstes, damit Gott wegnehmen kann, was Ihn hindert, um dann dieselben Hände zu füllen mit dem, was unser eigenes Leben reich machen könnte – und das Leben der Menschen draußen vor der Tür.

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Echo Juni–Juli 2022]