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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

„Ein paar Menschen voll Heiligen Geistes stoßen jede mathematische Berechnung um.“  – John. R. Mott

Harold Schofield, der selbst viele Jahre als Missionar in China ge­arbeitet hatte, lag auf den Knien und betete: „Herr, gib mir Missi­onare von britischen Universitäten, damit China geholfen wird.“

Die Erhörung dieses Gebetes kam, als sich sieben Cambridge-Studen­ten freiwillig bereit erklärten, ein gemütliches Leben voller Privile­gien und Aussichten auf eine gute Karriere hinter sich zu lassen, um Gott ungehindert dienen zu können.

Nachdem sie von Hudson Taylor, dem Leiter der damaligen China-Inland-Mission, für den Missionsdienst an­genommen wurden, veranstalteten die schnell berühmt gewordenen „Sieben" vor ihrer Ausreise eine ausgedehnte Abschiedsreise quer durch England und Schottland zu Evangelisationszwecken und zur Werbung für ihre zukünftige Arbeit. Dabei gelang es ihnen, ungezähl­te Studenten ihres Landes mit dem Appell zu erreichen, alles dranzugeben und sich aufzumachen, um ganz für Gottes Sache da zu sein.

Die „Sieben von Cambridge“, wie sie bald genannt wurden, inspi­rierten während ihrer Tour durchs Land Tausende andere, ernst­haft über den Missionsdienst nachzudenken, und erreichten, dass sich tatsächlich Ungezählte aufmachten. Zu den „Sieben“ gehörte C.T. Studd, ein sehr wohlhabender Mann und der beste Kricket­spieler seiner Zeit. Angesteckt von der Vision, die Gott ihm für sein Leben gab, war ihm kein Opfer zu groß, um Gottes großes Ziel für sein Leben zu erreichen. „Wenn dieser bekannte Mann seinen Reichtum und seine Karriere aufgeben konnte, dann könn­te das auch jeder andere tun!“, war nun das, was man neu glaubte.

Und tatsächlich: Die „Sieben von Cambridge“ hatte Gott spä­ter nicht nur in China gebraucht. Weil das Siegel des Hei­ligen Geistes auf ihnen war, wurden sie zum Anstoß für eine mächtige neue Missionsbewegung – mit tausenden gewöhn­lichen Menschen, die Gott außergewöhnlich gebrauchen konnte.

Während ich diese Zeilen hier verfasse, stellen sich mir vie­le Fragen: Wo sind „Die Sieben von Frankfurt“, „Die Sieben von Wien“ „Die Sieben von Zürich“? Wo sind „Die Sieben von heute“?

Der Beginn großer geistlicher Bewegungen fand in der Vergan­genheit nicht immer auf großen, berauschenden Konferenzen mit Zehntausenden statt. Manches von dem, was einen schönen Namen hat, hat unserem Land nicht viel gebracht. Alles Große begann fast immer mit einem oder mit ein paar Menschen, die sich vom Heili­gen Geist rufen ließen. Es begann mit einem oder einigen, die auf das eingingen, wozu der Geist sie drängte. Es begann mit Menschen, die alles auf eine Karte setzten, als Gott sie zu Unmöglichem rief.

Wir alle sehnen uns nach neuen geistlichen Aufbrüchen. Wie sehr haben wir sie nötig! Ob es etwa an Gott liegt, dass in unserem Land vieles so zäh verläuft und wir die Menschen unserer Zeit kaum erreichen? Diese Meinung würde dem Wort Gottes widersprechen, „welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkennt­nis der Wahrheit kommen“ (1.Tim. 2,4).

Vielleicht bist Du es, den Gott ruft. Vielleicht bist Du es, den Gott von einem gewöhnlichen Menschen zu einem ungewöhnlichen machen möchte, zu einem, durch den Gott Ungewöhnliches in dieser Welt bewirken kann.

Aber: Willst Du das? Es könnte Dich alles kosten – um aber alles zu gewinnen.

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Leitartikel des Mitteilungsblatts „Echo“ des Missionswerks Bruderhand, Ausgabe Juni – Juli 2024]

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