Leitartikel von Siegfried Korzonnek
Gott dienen ohne auszubrennen
„Keiner, der Kriegsdienst tut, lässt sich in die Geschäfte des [gewöhnlichen] Lebens verstricken, damit er dem gefalle, der ihn zum Kriegsdienst angeworben hat.“ – 2. Timotheus 2,4
Die Bibel berichtet von keinem Jünger Jesu, der aufgrund eines Burnouts seinen Dienst für längere Zeit unterbrechen musste oder gar ganz das Handtuch geworfen hat. Ich frage mich, warum gerade in unserer Zeit, in der doch vieles so viel einfacher sein soll, so viele Diener Gottes unter Stress leiden, schließlich sogar aufgeben und das Weite suchen.
Heute las ich in einem christlichen Blatt, dass uns gute Mitarbeiter im Reich Gottes fehlen. Wie kann es sein, dass wir für die wichtigste Arbeit der Welt keine Leute mehr finden! Womöglich deshalb, weil sie von anderen hören, dass ihr Dienst sie auslaugt, müde und kaputt macht? Wenn ja, liegt es daran, dass berufene und begabte Menschen im Reich Gottes sich in tausend Dingen verlieren, die Gott ihnen gar nicht aufgetragen hat? Dass sie „zugekippt“ sind mit vielen Dingen, die ihnen die Vision vernebeln, welche Gott ihnen einst vermittelt hatte?
„Ein Priester soll nicht schwitzend zum Dienst kommen.“ Er soll aus der Gemeinschaft mit Gott heraus seinen Dienst tun. Der Friede Gottes, der allein aus der Gemeinschaft mit Gott kommt, dieser Friede, der höher ist als alle menschliche Vernunft, wird ihn vor dem bewahren, was ihn schwach und unbrauchbar macht.
Er weiß: „In der Beschränkung liegt der Meister.“ Er wird sich hüten, in ein fremdes Amt einzugreifen, in das er nicht durch den Heiligen Geist gerufen wurde; in ein Amt, das ihm nur die Kraft raubt und ihm selbst und anderen Nöte bereitet.
Er sagt sich: „Ich werde mich weigern, mich in Geschäfte des Alltags zu verstricken, die nicht zu meinen Aufgaben gehören. Ich bin bereit, für Gott alles zu tun, was Er von mir verlangt. Aber ich werde nicht alles und jedes tun, was Menschen von mir verlangen. Wenn ich merke, dass andere Menschen Aufgaben besser erledigen können als ich, dann gebe ich sie an andere weiter. So wachsen andere in ihren Dienst hinein. Und ich kann mich endlich den Hauptaufgaben widmen.“
Ein geistlicher Leiter muss sich Zeit nehmen, auf die Stimme Gottes zu hören und von Ihm zu empfangen. Er muss beten. Wenn er auf Gott hört, wird er sich hüten, jeden Stein aufzusammeln, der ihm vor die Füße fällt. Helfen wir mit, dass unsere Leiter ihren Dienst ohne Seufzen tun können. Das wird auch uns guttun.
Die Jünger Jesu ließen sich nicht mit unnützen Dingen „zukippen“. Stattdessen lese ich, dass sie mit Jesus die Welt eroberten. Gott wollte nie, dass das aufhört! Menschen und Gemeinden, die das tun, stehen automatisch unter dem Segen Gottes, eben weil sie das tun, was Gott am Herzen liegt.
Siegfried Korzonnek
Missionsleiter
[Leitartikel des Mitteilungsblatts „Echo“ des Missionswerks Bruderhand, Ausgabe April – Mai 2024]
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