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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Sagt nicht: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte. Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht die Felder an; sie sind weiß zur Ernte. – Johannes 4,35

Welt in Flammen

Selten waren die Menschen in unserem Land so sehr aufgewühlt wie jetzt. Kaum gab es so viel Unsicherheit in fast allen Bereichen wie zurzeit. Vieles, was bisher klar war, ist ins Wanken geraten, und viele, die bisher meinten, auf einem tragenden Fundament zu stehen, denen scheint alles unter den Füßen wackelig zu werden oder gar wegzuschwimmen.

Haben viele Christen nicht Jahrzehnte dafür gebetet, dass den Menschen in unserem Land falsche Sicherheiten genommen und falsche Götter zertrümmert werden, mit dem Ziel, dass das Fragen nach den wirklichen und bleibenden Dingen wieder aufkommt?

Gott ruft zur Besinnung

So könnte es tatsächlich sein, dass Gott gerade dabei ist, unsere Gebete zu erhören. Er lässt womöglich gerade zu oder veranlasst es vielleicht aktiv, dass sehr vieles, das uns bisher ständig umstrickte und hinderte, endlich beiseitegeschoben wird, damit die Menschheit wieder beginnt, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren!

„Das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.“ – Römer 14,17

Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist sind das, was uns im Gegensatz zu allem anderen nicht genommen werden kann, wenn wir mit Jesus unterwegs sind, egal, ob im Gefängnis, auf Evangelisations-Tour, ob als Missionar in Afrika, Südamerika oder Asien, ob in Schule, Haus oder Beruf.

Weltweite Ernte

Die Erfolge so mancher Evangelisationsarbeit in ärmeren Ländern zeigen, dass die dort lebenden Menschen weitaus leichter zu christlichen Veranstaltungen zu bewegen sind als in wohlhabenden Ländern. Auch der Prozentsatz derer, die Jesus ihr Leben geben, ist (meist) erfreulich höher. Meine Tochter gehörte zu den Hauptverantwortlichen einer fünftägigen Großevangelisationsveranstaltung in einem Land Nordafrikas, zu der im August dieses Jahres weit, weit mehr Menschen anströmten als erwartet. Die Nachrichten, die wir täglich von ihr erhielten, waren Grund zu großem Lob und Dank: Insgesamt 109.000 Zuhörer waren in jenem äußerst schwierigen Land regelrecht herzugelaufen, um die Gute Botschaft von Jesus allabendlich zu hören. Über 16.000 Menschen haben sich bekehrt. Was für eine herrliche Ernte!

Erweckung ist nichts Neues

Da stehen wir Westler neidisch und fast ungläubig daneben. Aber es ist noch gar nicht so lange her, als dasselbe auch in Amerika und England geschah, während Leute wie Wesley, Whitefield, Moody und andere große Evangelisten Menschenmassen wie diese anzogen. Wovon wir heute mancherorts erfahren und es kaum glauben können, das ist in Wirklichkeit nichts anderes als nur eine Wiederholung dessen, was in manchen Zeiten das Normale war und auch heute womöglich wieder geschehen kann, wenn Gott Bahn gemacht hat und wenn vollmächtige Evangelisation in der Kraft des Heiligen Geistes geschieht.

Wie sehr sehne ich mich danach, dass Ähnliches auch in Europa wieder geschieht, in Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, in Frankreich …

Gott will es auch hier tun

Könnte Gott es tun? Yes, He can. Ja, ER kann es. Ist es Gottes Wunsch? Ja, es ist sicherlich Sein Wunsch!

Lassen wir die Welt deshalb nicht allein, verstecken wir uns nicht in dem Glauben, dass der Abfall nur schlimmer wird. Vielleicht ist es ja so, und wir sehen es allerorts – in der Welt und leider auch in manchen christlichen Gemeinden. Doch inmitten dieses immer größer werdenden Chaos wollen wir den Menschen die einzig rettende Botschaft von Jesus bringen. Das ist unsere Pflicht. Und wehe, wir tun es nicht!

Reden wir deshalb das Thema „Verkündigungsevangelisation“ bloß nicht kaputt. Ich glaube an diese alte Art der Reichsgottesarbeit, weil in ihr der Heilige Geist am vornehmsten zur Wirkung kommt.

Wer wagt, der gewinnt

Die, die es wagen, die Seile des Zeltes weit zu spannen (wie es z. B. jetzt in Bielefeld geschieht, siehe Termin), diejenigen, die ihre Netze neu auswerfen, die könnten auch in unserem Land womöglich dieses erleben: dass Gott sie in eine neue Erfahrung, in eine neue Weite führt. Ihre Netze könnten so sehr gefüllt werden, dass diese zerbersten und das ganze Geschehen von denen im anderen Boot beobachtet wird. Ja, viele würden sehen, was Gott kann, und sie wären dankbar für unseren Gehorsam, auf Jesu Geheiß aufs Wasser gefahren zu sein, sodass sie nun herbeieilen in unsere Gemeinden, um etwas abzubekommen von dem Segen, der unser Boot fast zum Sinken brächte.

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Echo Oktober – November 2022]