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Fragen über die Religionen

Viele Menschen, die den christlichen Anspruch ablehnen, haben andere Lebensanschauungen angenommen. Die meisten behaupten, dass es keinen Gott gibt, wie die Bibel lehrt, und wenn es einen gibt, dann ist er unerkennbar. Die Behauptungen dieser Alternativen werden keiner Untersuchung standhalten.
Ein Agnostiker ist gewöhnlich jemand, der nicht weiß, ob Gott existiert. Der Agnostiker ist sich über Gott noch nicht klar geworden. Er ist ein Zweifler. Manche Agnostiker sind in ihrer Suche nach Gott aggressiver als andere, und diesen zollen wir Beifall.

Die Bibel verspricht, wenn jemand wünsche, die Wahrheit über Gott zu wissen, so werde er sie erfahren. »Wer bereit ist, den Willen Gottes zu tun, wird erkennen, ob diese Lehre von Gott stammt oder ob ich in meinem eigenen Namen spreche« (Johannes 7,17).

Leider unternehmen die meisten Agnostiker keine wirkliche Anstrengung, um zu erfahren, ob es einen Gott gibt. Sie betrachten die Frage nicht als so wichtig. Aber sie ist wichtig. Die bloße Tatsache, dass ein Agnostiker nicht sicher sein kann, ob es einen Gott gibt, macht logisch, dass er die Ansprüche des Christentums in Betracht ziehen sollte. Daher ist Agnostizismus kein Grund, das Christentum abzulehnen; vielmehr ist er ein Grund, das Christentum zu prüfen.

Die Atheisten behaupten, es gebe keinen Gott. Doch sie können diesen Standpunkt nicht dogmatisch vertreten. Um in der Lage zu sein, eine derartige Behauptung mit Autorität aufzustellen, müssten wir das Universum in seiner Gesamtheit kennen und alles Wissen besitzen. Wenn irgendjemand diese Kenntnisse besäße, wäre er, nach der Definition, Gott.

Wir sehen also, wenn ein Atheist nicht allwissend ist, kann er keine dogmatische Aussage über die Existenz Gottes machen. Er kann daher nur sagen, dass er unsicher ist, ob es einen Gott gibt, und das ist Agnostizismus. Diesen haben wir schon oben untersucht und für mangelhaft befunden. Die Behauptung des Atheisten, Gott existiere nicht, hält einer Prüfung nicht stand.

Der Humanist glaubt, dass der Mensch in der Lage ist, seine eigenen Probleme selbst zu lösen. Dieser Glaube an den Menschen als ›Maß aller Dinge‹ bietet keine konkrete Lösung für die, die nach einem Ausweg suchen. In unserer heutigen Welt ist der Humanismus sehr populär.

Der Humanismus versagt auf zwei Ebenen. Erstens kann der Mensch, der selbständig - ohne Gott - handelt, keine wahren Maßstäbe für Gerechtigkeit und Werte in der Welt aufstellen. Wenn ein Mann entscheidet, seine eigene menschliche Sicht der Werte sei die richtige und ein anderer Mann entscheidet, seine Sicht sei richtig, wer wird dann zwischen den beiden entscheiden?

Wer sollte im Zweiten Weltkrieg zwischen den Nazis und den Juden entscheiden? Beide besaßen ihr Wertsystem, aber wer war im Recht? Die Mehrheit? Die Nettesten? Die Gemeinsten?

Ohne einen höheren Standard der Autorität, der Gott ist, basiert alles Leben auf den Werten der Mehrheit oder eines Diktators, der an der Macht ist. Sie haben keine sichere Wahrheit, nach der sie sich richten können; alles ist eine Sache der Meinung.

Zweitens glaubt der Humanismus, der Mensch werde jeden Tag in jeder Weise ›besser und besser‹. Doch mit zwei Weltkriegen in diesem Jahrhundert und unzähligen weiteren Konfliktherden und Weltproblemen ist der Tod des optimistischen Humanismus eine ausgemachte Sache.

So bietet der Humanismus nicht Hoffnung, sondern Verzweiflung. Der Humanismus löst keine Probleme, er schafft sie. Wenn man den Humanismus ehrlich untersucht, führt er den Menschen dazu, nicht auf den Menschen, sondern über ihn hinaus zu blicken, um die Antworten zu finden.

Wenn man diese alternativen Ansichten gründlich prüft, stellt man fest, dass sie das Christentum nicht untergraben, sondern es bestärken. Der Grund dafür ist, dass philosophische Systeme und andere Religionen in ihrer Suche nach der Wahrheit und dem Sinn des Lebens scheitern. Ohne die Bibel als solide Grundlage gibt es keine Möglichkeit festzustellen, ob wir die Wahrheit haben oder nicht. Sie allein bietet dem Menschen Wahrheit und Hoffnung.

Aus „Das kann ich nicht glauben! Antworten auf skeptische Fragen“ von Josh McDowell. Christliche Literatur-Verbreitung (CLV), 33661 Bielefeld. Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Verlages.