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Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Zu jener Zeit geschah es sehr selten, dass der HERR den Menschen durch Worte oder Visionen etwas mitteilte. Der alte Priester Eli war seit geraumer Zeit fast erblindet. Und die Söhne Elis trieben schreckliche Dinge im Heiligtum.

Auch der junge Samuel befand sich im Heiligtum … und bekam einiges mit. Da rief der HERR plötzlich: „Samuel, Samuel!“ Und Samuel sprach: „Hier bin ich!“ Dasselbe geschah dreimal hintereinander. Der kleine Samuel wusste nicht, dass es der HERR war, der ihn rief, denn Gott hatte bisher noch nie direkt zu ihm gesprochen. Erst beim dritten Mal erkannte der alte Eli, dass es der HERR gewesen sein musste, der Samuel rief.

Und Eli sagte zu Samuel: Wenn du noch einmal gerufen wirst, dann antworte: „Rede, HERR, dein Knecht hört.“ Da kam der HERR und trat herzu und rief wie zuvor: „Samuel, Samuel!“ Und Samuel sprach: „Rede, denn dein Knecht hört!“ Und der HERR erschien (von jetzt an) weiterhin in Silo.

– aus 1. Samuel, Kapitel 3

Welch wunderbare Veränderungen gab es durch den Jungen Samuel!

Während der HERR sich in der letzten Zeit Elis aus Seinem Heiligtum zurückgezogen hatte, konnte ER sich durch Samuel wieder neu offenbaren. Und durch Samuel dem ganzen Volk!

Die junge Priesterschaft war korrupt. Der alte Eli war blind, konnte nicht mehr sehen, hatte keinen Durchblick mehr und war visionslos. Sünde und Kompromissbereitschaft hatten das bewirkt!

Eli, der früher vielleicht einmal gut angefangen hatte, fürchtete im Alter mehr die Menschen als Gott! Das darf ein Mensch Gottes nicht tun! Es ist das Ende der Segenslinie im Leben!

In Samuel fand Gott jemanden, dem ER sich mitteilen und offenbaren konnte. Zuerst hatte der junge Samuel unterscheiden müssen zwischen dem Reden von Menschen und dem Reden Gottes.

Doch bald war Samuel nicht nur ein geübter Empfänger der Botschaften Gottes, sondern ein Mensch, der Gottes Botschaften an Gottes Volk vollmächtig weiterzugeben imstande war.

Samuel war zu Gottes Redner, zu Gottes Prophet geworden. Sicherlich lag darin auch Gottes Berufung von Ewigkeit her. Aber ohne Hören auf Gott und Gehorsam Ihm gegenüber als „zweite Seite der Münze“ wäre Samuel nicht der geworden, der er wurde.

Das gilt bis heute: Zuerst hören, was Gott sagt, erst Gottes Worte an mich selber heranlassen. Selber Empfänger sein. Und dann gehorchen und tun, was Gott sagt. Danach kann ich vollmächtig weitergeben, was Gott gesagt und getan haben möchte.

Nicht immer haben wir jedermann auf unserer Seite, wenn wir tun, was Gott will. Aber Gott haben wir auf unserer Seite!

Gott kann wieder durch uns wirken: effektiv, durchschlagskräftig. Gott kann wieder etwas tun, sich offenbaren in unserer Gemeinde und in der Welt draußen.

Der HERR erschien von nun an wieder neu in Silo. Auch wir sollen wieder neu Empfänger des Wortes Gottes sein, auf Seine Stimme hören und ihr gehorchen.

Das wäre die Lösung so vieler Probleme, die wir heute haben! Gott könnte dann wieder tun, wofür viele in unserem Land schon sehr lange beten!

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Echo Dezember 2021]