Wir verwenden Cookies, um die Benutzerfreundlichkeit dieser Webseite zu erhöhen (mehr Informationen).

Leitartikel von Siegfried Korzonnek

Welche Menschen gebraucht Gott mit Vorliebe, um auf dieser Welt Sein Vorhaben durchzuführen? Würdest Du, wenn Du Gott wärest, an eine Person denken, wie Du es bist? Kein Mensch kennt Deine Stärken, aber auch Deine Schwächen so genau wie Du. Und genau das wäre vielleicht der Grund, weshalb Du Dich selbst nicht für geeignet halten würdest für das größte Projekt, das dieses Universum je erlebt hat.

Gott gab Dir „unvollkommenen Menschen“ eine Berufung!

Gott benutzt die „unmöglichen“ Menschen, damit nach gelungener Arbeit aller Ruhm allein Ihm gehört – und „sich kein Fleisch rühme“. Was sonst wäre der Grund dafür, dass Er Menschen wie einen Simson von Geburt an zu einem Geweihten des HERRN macht (Richter 13,5). Es gefällt Gott, Menschen, die wir für sehr geeignet halten würden, oft nicht mit großen Aufträgen zu beglücken (1. Sam. 16,7ff.), aber einen Menschen wie diesen als mächtiges Werkzeug einzusetzen. Simson hatte seinen eigenen Kopf. Doch das hielt Gott nicht davon ab, diesen Mann trotzdem zu gebrauchen, denn „Gottes Gaben und Berufungen können Ihn nicht gereuen“. Es ist die Hand Gottes, die auf diesem Mann lag, die Simson zu großen Taten befähigte, nicht sein perfekter Charakter. Wir alle kennen Menschen, die nach unserer menschlichen Meinung „vieles falsch machen“. Aber trotzdem haben solche Leute sehr viel im Reich Gottes bewirkt. Daneben kennen wir andere, die alle Gesetze Gottes einzuhalten meinen, aber von Gott nicht besonders gebraucht werden. Es scheint so zu sein, dass in Gottes Reich andere Maßstäbe gelten, als wir sie geschaffen haben.

Du weißt, dass eine besondere Berufung auch auf Dir liegt. Wie Josef weißt Du es, denn Gott hat es Dir klargemacht, als Er Dich damals rief. Alles um Dich herum sagt, dass die Erfüllung unmöglich ist. Und Du selber sagst: „Es wird nicht geschehen, was Gott mir einst verhieß. Ich habe zu viele Fehler gemacht. Gott hatte große Dinge mit mir vor, aber es ist vorbei. Die Latte, die ich hätte überspringen sollen und können, ich habe sie gerissen.“ Aber dann könnte das nicht geschehen, was geschehen soll. Dann könnte das nicht passieren, wozu Gott Dich einst rief.

Gott wusste, wen er zu was berief! Und Er hat keinen Fehler gemacht, als er Dich erwählte. Alles, auch die bösen Zeiten, waren Vorbereitungszeit für Dich. Nachdem Du nun zerbrochen bist, kann Er tun, was Er Dir zusagte.

Hast Du Deinen Traum verloren? Wenn Du nicht weißt, was mit Dir los ist und wie Du Deinen alten Glauben, den Du einmal hattest, wieder zurückerhalten kannst, dann höre: Es ist nicht aus mit Dir. Wie zur Zeit des Propheten Elisa jemand seine Axt im Wasser verlor und dachte: „Die kommt nicht wieder zutage“, so denkst vielleicht auch Du. Dann sage Gott, wann und wo Du „Deine Streitaxt“ verloren hast. Geh in Deinen Gedanken dahin, wo Du meinst, alles verloren zu haben. Und bitte Gott nun mit den einfachen Worten: „Gib es mir zurück!“

Erkenne, wozu Gott Dich berufen hat

Als Simson heranwuchs, fing der Geist des HERRN an, ihn zu treiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol. (Richter 13,25) Achte auf die Impulse des Geistes! Wozu Gott dich antreibt, genau das könnte Deine Berufung von Gott sein. Was ständig vor Dir ist und wovon du am Tag träumst, das könnte das sein, wo Gott dich hinführen möchte. Es sind die „Tagträumer“, die Gott mehr gebrauchen kann als die vielen, die visionslos durchs Leben gehen.

Handle in und mit Gottes Kraft

Wenn Gottes Macht über einen Menschen kommt, ist er zu unmöglichen Dingen fähig. Wie sonst könnte man einen Löwen zerreißen oder mit einem Eselsbacken tausend Mann erschlagen, wie es Simson tat! Sei bereit, wenn Du den Eindruck hast: „Jetzt ist Gott in besonderer Weise gegenwärtig“. Denn jetzt kannst Du in ein paar Minuten mehr erreichen als in tagelangem und monatelangem Herumwuseln.

Erreiche, wozu Gott Dich rief

Durch Unachtsamkeit hat Simson seine langen Haare verloren und damit seine Kraft von oben. Wenn Dir dasselbe passiert ist, warum auch immer, dann lass Dich durch Simson ermutigen: Seine Haare wuchsen wieder nach und er war erneut fähig zu Taten, die größer waren als alles, was je zuvor in seinem Leben geschehen war.

Nach dem Komplettversagen Simsons konnte Gott mit Simson nicht nur neu beginnen. Nein, jetzt konnte Gott durch diesen Zerbrochenen das größte Werk seines Lebens vollbringen, das, wozu Gott ihn gerufen hatte, „sodass die Toten zahlreicher waren, die er in seinem Sterben tötete, als die er in seinem Leben getötet hatte.“ (Richter 16,30)

Siegfried Korzonnek
Missionsleiter

[Echo August–September 2021]