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In einer Kirche in Südtirol liegen auf einer niedrigen Mauer vier Totenschädel. Darüber hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Wer war der Tor? Wer der Weise? Wer Bettler? Wer Kaiser?“ In der Tat: Man sieht nichts mehr von der Macht und dem Reichtum des Kaisers. Der Schädel des Bettlers mag direkt danebenliegen, aber nichts gibt Zeugnis von seiner Armut, seinen Lumpen und seinem knurrenden Magen. Wir sind vielleicht geneigt, ein zweites Schild anzufertigen mit der Aufschrift: „Der Tod macht sie alle gleich!“ Im Folgenden wollen wir prüfen, ob das gerechtfertigt wäre.

In der Werbebranche versucht man sich auf bestimmte Käuferschichten einzustellen; d. h. man arbeitet zielgruppenorientiert. Der Tod dagegen kennt keine spezielle Zielgruppe, weil an ihm niemand vorbei kommt. Darum haben sich auch viele Menschen mit dem Tod beschäftigt: Philosophen, Dichter, Politiker, Sportler, Schauspieler, Analphabeten wie Nobelpreisträger. Am intensivsten haben es wohl die alten Ägypter getan, denn sie bauten dem Tod die allergrößten Denkmäler der Welt, die Pyramiden von Gizeh. Der deutsche Dichter Emanuel Geibel fasste die Bilanz aller dieser menschlichen Bemühungen in dem treffenden Satz zusammen: „Ein ewig Rätsel ist das Leben; ein ewig Rätsel bleibt der Tod.“ Aus der Vielzahl der Deutungsversuche des Todes greifen wir hier die Antwort der Evolutionslehre heraus: