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Josef Drazil

Josef Drazil hatte als Kind keinen besonders glücklichen Start. 1978 wurde er in der ehemaligen Tschechoslowakei geboren. Sein Vater war Alkoholiker und so lernte er schon sehr früh Gewalt in der Familie kennen.

Nach der Scheidung plante seine Mutter die Flucht in den Westen. In Österreich kam in die kleine Familie in ein Flüchtlingslager und verbrachte dort mehr als zwei Jahre. Mit diesem Hintergrund wuchs Josef Drazil zu einem recht zügellosen Teenager heran, der auf der Suche nach Abenteuern war und machte, wonach ihm gerade war.

Irgendwann aber kippte sein Streben nach Freiheit, Abenteuer und Genuss. Die vermeintliche Freiheit führte ihn in Abhängig­keiten. Das Abenteuer endete in der Leere und der Genuss wandelte sich in Ekel. Bereits mit 22 Jahren war er durch das übermäßige Feiern und Konsumieren körperlich angeschlagen. An einem Tag ging es ihm derart elend, dass er Angst hatte zu sterben. In seiner Verzweiflung wandte er sich an Gott und flehte um Hilfe. Dabei lernte er Jesus, den Sohn Gottes, kennen.

Die persönliche Beziehung zu Gott hatte lebensverändernde Auswirkungen. Er konnte vergeben, weil Gott ihm vergeben hatte. Er konnte lieben, weil Jesus ihn geliebt hatte. Sein Hass gegen Menschen, die er als Feinde ansah, verschwand. Beziehungen, die in die Brüche gegangen waren, kamen in Ordnung.

Mit diesem Bericht möchte der Verfasser jeden Leser ermutigen, sich ebenfalls an Jesus zu wenden und mit ihm zu leben.

8 Seiten, Best.-Nr. 46-0, Kosten- und Verteilhinweise | Eindruck einer Kontaktadresse


Sehnsucht nach
Freiheit und Leben

Vieles kann man sich im Leben aussuchen, doch bei weitem nicht alles. Ich hatte als Kind keinen besonders glücklichen Start. 1978 wurde ich in der ehemaligen kommunistischen Tschechoslowakei geboren. Mein leiblicher Vater war Alkoholiker und ich lernte schon sehr früh Gewalt in der Familie kennen. Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen ist, wie ich als ca. Dreijähriger auf einer Couch saß und mir ein nasses Tuch an meine blutende Nase hielt.

Ein Porzellanteller ist wegen mir zu Bruch gegangen. mein Vater ließ mich seine Wut spüren.

Als ich vier Jahre alt war, ließ sich meine Mutter scheiden. Sie fand heraus, dass mein Vater sie betrogen hatte, während sie meine jüngere Schwester im Krankenhaus zur Welt brachte. Nach der Scheidung plante sie die Flucht mit uns Kindern in den Westen. Meine Mutter war Regimegegnerin und hatte Kontakte zur Bürgerrechtsbewegung Charta 77. Einer ihrer Kontakte half uns 1983, über das ehemalige Jugoslawien nach Österreich zu kommen. Wir kamen in das Flüchtlingslager in Traiskirchen und verbrachten dort mehr als zwei Jahre.

Zu der Zeit kamen engagierte Christen aus der Schweiz ins Lager, um den Flüchtlingen von Jesus Christus zu erzählen. Sie erklärten uns, dass Jesus in die Welt kam, um die Schuld der Menschen, die sie vor Gott haben, zu bezahlen. Er selbst war ohne Sünde, bezahlte aber aus Liebe für unsere Schuld mit seinem Leben. Nach seinem Sterben am Kreuz wurde Jesus von Gott auferweckt und zu ihm in den Himmel aufgenommen. Damit kann jeder Mensch Vergebung seiner Schuld bekommen. Für meine Mutter war das alles neu und fremd. Trotzdem blieb sie mit den Christen in Kontakt.

Während der Zeit im Flüchtlingslager sahen wir Flüchtlinge kommen und gehen.

An unserer Situation änderte sich aber nichts. Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern war eben ein absoluter Sozialfall. Meine Mutter schrieb an die Christen und bat um Hilfe. Sie schickten uns daraufhin 1000 Schilling, damit wir uns auf den Weg nach Deutschland machen konnten. Auf der mehrtägigen Suche nach einer Möglichkeit, die Grenze zu überqueren, ging das Geld allerdings aus. Bei Einbruch der Dämmerung fürchtete meine Mutter, dass wir die Nacht im Freien verbringen müssten. In ihrer Verzweiflung flehte sie unter Tränen vor einem Kreuz am Wegrand zu Jesus um Hilfe.

Daraufhin tauchte ein älteres Ehepaar auf, das von einer Wanderung zurückkam. Es waren Christen. Sie ließen uns – zusammen mit ihnen – in ihrem Ferienhäuschen übernachten und brachten uns später auf einem verborgenen Weg über die Grenze. In Deutschland angekommen, sagte meine Mutter, dass wir es ohne Gott niemals geschafft hätten. So hatte ich als Kind schon einen gewissen Glauben an Gott, aber keine persönliche Beziehung zu ihm.

Mit diesem Hintergrund wuchs ich zu einem recht zügellosen Teenager heran. Ich war auf der Suche nach Abenteuern und machte, wonach mir gerade war. Noch vor der Hauptschule lernte ich meine Fäuste einzusetzen und war immer wieder in Schlägereien verwickelt. Später fing ich mit dem Trinken und Rauchen an und besuchte regelmäßig Diskotheken. Bald kamen sogenannte Weichdrogen dazu. In der Zeit war ich ein vielseitig interessierter junger Mann: Ich übte mich als Breakdancer, spielte Gitarre, sang gerne, malte, verfasste Gedichte und interessierte mich für spirituelle Dinge. Zu meinen Lektüren gehörten Esoterik, fernöstliche Mystik und sokratische Philosophie.

Irgendwann kippte mein Streben nach Freiheit, Abenteuer und Genuss.

Die vermeintliche Freiheit führte mich in Abhängig­keiten. Das Abenteuer endete in der Leere und der Genuss wandelte sich in Ekel. Mit 22 Jahren war ich durch das übermäßige Feiern und Konsumieren körperlich angeschlagen. An einem Tag ging es mir derart elend, dass ich Angst hatte zu sterben.

In meiner Verzweiflung wandte ich mich an Gott und flehte um Hilfe. Dabei bekannte ich ihm, dass ich mein Leben vergeudet und ruiniert hatte. Ich war zerbrochen und wollte ihm mein Leben geben, wenn er mich retten würde. Als ich innerlich betete, erlebte ich etwas wie einen Moment der Klärung. Es war, als ob eine Benebelung von mir genommen wurde. Ich konnte mein Leben aus Gottes Sicht sehen. Dabei erkannte ich, dass ich nur für mich lebte, vor Gott schuldig und von ihm getrennt war. Ich war nicht der gute Mensch, für den ich mich hielt.

Gleichzeitig wusste ich, dass sich Gott meiner angenommen hat.

Nichts würde mehr so bleiben, wie es war. Am nächsten Tag fühlte ich mich körperlich sehr wohl. Eine unbeschreibliche Freude erfüllte mich, wie ich sie nie zuvor erlebt hatte. Ein tiefer Frieden von Gott kam über mich. Von dem Tag an weiß ich um seine Gegenwart. Ich wurde auf einen Schlag frei von jeder Sucht und hatte weder ein Verlangen mich irgendwie zu berauschen noch nach Zigaretten. Gott erhörte mein Gebet, ebenso wie bei meiner Mutter damals. Er führte mich zu seinem Sohn Jesus.

In der Bibel las ich, dass Jesus der einzige sündlose Mensch ist. Trotzdem trug er die gerechte Strafe für meine Übertretungen. Am Kreuz ließ er sein Leben für meine Lieblosigkeit, Arroganz und Ungerechtigkeit, für meine schlechten Gedanken und Lügen, für meinen Egoismus, Hass, Neid und Zorn. Er bezahlte die Strafe für meine Gleichgültigkeit und Undankbarkeit Gott gegenüber. Jesus wandte das gerechte Gericht Gottes von mir ab und nahm es auf sich. Aus Liebe kam der Sohn Gottes auf diese Erde, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht. Jesus besiegte den Tod und ist darum die einzige Brücke zu Gott. Niemand kann vor dem absolut heiligen und vollkommen gerechten Gott ohne Jesus bestehen. Er ist meine Vergebung und meine Gerechtigkeit.

Die persönliche Beziehung zu Gott hatte für mich lebensverändernde Auswirkungen. Ich konnte vergeben, weil Gott mir vergeben hat. Ich konnte lieben, weil Jesus mich selbst bis in den Tod geliebt hat. Mein Hass gegen Menschen, die ich als Feinde ansah, verschwand. Beziehungen, die in die Brüche gegangen waren, kamen in Ordnung.

Seit diesem Erlebnis fühle ich mich wie neu geboren. Das heißt nicht, dass ich vollkommen bin, aber mir ist vollkommen vergeben. Darum will ich für Gott leben, der mich so angenommen hat, wie ich bin und mich zum Guten verändert. Gott erhört Gebete. Darum sagte er:

„Bist du in Not, so rufe mich zu Hilfe! Ich werde dir helfen und du wirst mich preisen.“ (Psalm 50,15)

Um zu Gott zu finden, musst du aber nicht erst in eine besondere Not geraten. Deine eigentliche Not zeigt sich bereits in deinem Gewissen: Kannst du so, wie du bis heute gelebt hast, vor dem absolut heiligen und gerechten Gott im Gericht bestehen? Ist er dein himmlischer Vater geworden? Ich bete, dass dich dieser Bericht ermutigt, ganz auf Jesus zu vertrauen und ihm in allem zu folgen. 

In der Bibel steht: „Jesus antwortete: Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben! Ohne mich kann niemand zum Vater kommen“ (Johannes 14,6).

Josef Drazil