Der stille Missionar
1973. Ein leidenschaftlicher Christ aus Mössingen mit einem Herz für Mission baut einen Holzkasten zusammen, bestückt ihn mit Traktaten und stellt ihn zwischen Tübingen und Dußlingen an einem Spazierweg auf.
Von dieser Idee angesteckt, macht sich auch ein Freund an die Montage und stellt einen sog. „Traktatkasten“ zunächst auf eigenem Grundstück, später zusätzlich auf öffentlichem Gelände auf. Seine Schwiegertochter sorgt für die prägnante Aufschrift der Kästen: „Nimm und lies“.
Diese „stillen Missionare“ meistern nun rund um die Uhr nicht nur wetterbedingte Herausforderungen, sondern auch ein breites Spektrum menschlicher Reaktionen. Immer wieder nehmen Passanten das kostenlose Angebot der enthaltenen Flyer an. Manches Mal rufen sie Unmut hervor, die Kästen werden beschädigt, zerstört oder die Traktate weggeschmissen. Doch das Team macht weiter – und so stößt vor 25 Jahren ein weiterer Bruder zum Team dazu, um bei den anstehenden Reparaturen und Instandhaltungen zu unterstützen.
Nachdem das Projekt zunächst regional geblieben ist, wird das Missionswerk Bruderhand mit ins Boot geholt, sodass das kostenlose Angebot deutschlandweit (bis in die Schweiz und Österreich) publik gemacht wird. Nachdem 2020 stolze 100 Kästen verschickt werden konnten, wird das Team um zwei Mitarbeiter für die Montage sowie eine Mitarbeiterin fürs Büro aufgestockt. Dank des Schreiners Marc Dabelstein aus Mössingen, der mit Materialbesorgung und Zuschnitt des Holzes das Projekt tatkräftig unterstützt, konnten im letzten Jahr sagenhafte 250 Kästen verschickt werden.
Das Traktatkasten-Team, das dieses Angebot ausschließlich ehrenamtlich betreibt, vereint die Überzeugung, dass jeder Mensch Jesus braucht und gerettet werden muss. Diese Art der unaufdringlichen Missionierung ermöglicht inzwischen vielen Menschen, unverbindlich mit dem Glauben in Kontakt zu kommen, auf Gottes Wort angesprochen zu werden und den Weg zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus zu erfahren.
Wie funktioniert’s?
Jeder kann einen Traktatkasten bedienen. Das Angebot besteht kostenfrei, es gibt die Möglichkeit, für die entstehenden Kosten und das Projekt zu spenden. Das Team versendet die Kästen fertig montiert. Der geneigte Empfänger organisiert ggf. eine Aufstellgenehmigung, montiert den Kasten an Zaun, Scheune, Baum, Pfosten o. ä. und bestückt ihn mit Flyern.
Das Team hat gute Erfahrungen mit Schriften gemacht wie „Wie komme ich in den Himmel?“, „Wie finde ich Gott?“, „Freude durch Vergebung“ vom Missionswerk Bruderhand, aber auch die „Goldenen Worte“ des Deutsch-Kanadischen Missionswerks oder Schriften der Schweizerischen Traktatmission. Fremdsprachige Broschüren oder solche über aktuelle Themen (z. B. Corona, Krieg) sind sehr gefragt.
Ein Bruder erklärt: „Gottes Wort lässt niemanden ganz kalt und fordert einen heraus. Ich habe schon viele positive Rückmeldungen bekommen, die sich bei uns gemeldet und bedankt haben. Deshalb glaube ich, dass Gott auch diese Art der Missionierung gebraucht, um Menschen anzusprechen.“
Wenn Sie Interesse an dem Projekt haben oder selbst einen Traktatkasten führen möchten, nehmen Sie gern Kontakt zu uns auf: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Das Team der Traktatkastenmission