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Buße, Trauer,Tränen, Hingabe, Freude und Dank in Almaty.

Es gibt Diensterlebnisse, die so tief gehen, dass man sie wahrscheinlich nie mehr vergisst. Dazu gehören sicher auch die tiefgreifenden Erlebnisse dieses Kasachstaneinsatzes.

Weil ich dort keinen Internetzugang und auch gar keine Zeit zum Schreiben hatte, konnte ich nicht - wie gewohnt - jeden Tag von dem Erleben berichten. Weil aber viele Freunde und Beter sehr auf ein paar Informationen warten, will ich gern etwas von den eindrücklichen Begegnungen berichten.

Erst einmal etwas zu Land und Leuten: Die Republik Kasachstan liegt in Zentralasien und ist Bestandteil der GUS. Sie grenzt im Norden an die Russische Föderation, im Westen an das Kaspische Meer, im Süden an Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisien sowie im Osten an die Volksrepublik China. Alamty liegt im Südosten des Landes ziemlich nahe an China. Das Land ist 7 1/2 mal so groß wie Deutschland, hat aber nur ca. 15 Millionen Einwohner. Nach dem Zerfall des Sowjetblocks erklärte das Land 1991 seine Unabhängigkeit. Die Amtssprache ist Kasachisch, die Umgangssprache aber Russisch. Die Bewohner gehören zum Sunnitischen Islam oder zur Russisch-Orthodoxen Kirche. Einige wenige sind dem Namen nach katholisch oder evangelisch. Es gibt Juden und allerlei andere kleine Glaubensrichtungen, aber auch eine ganze Anzahl entschiedener evangelikaler Christen.

Hauptgrund meiner Reise war mein Dienst bei der Pastorenkonferenz der Zentralasiatischen Baptistengemeinden. Leider bekamen manche, die gern dabei gewesen wären, keine Ausreisegenehmigung. Einige wurden sogar noch an der Grenze zurückgewiesen. Die Teilnehmer kamen aus Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenistan, Moldawien, Usbekistan, Ukraine, USA und Deutschland. Am Eröffnungsabend hatten wir - mit einigen Tagesgästen - ca. 700 Teilnehmer, die Zahl der Dauergäste lag bei 500.

Nun etwas zum geistlichen Teil der großen Reise: Dank meines guten Übersetzers, der fast immer an meiner Seite war, konnte ich fast alles mitverfolgen. Sie hatten ihre besten Redner und andere Mitarbeiter aufgeboten und ein erstaunlich gutes Programm zusammengestellt. Neben den vielen Vorträgen, Fragestunden, Zeugnissen und Liedbeiträgen gab es ganz ungewöhnlich viele Zeiten für das gemeinsame Gebet. Nie zuvor habe ich so viele Pastoren weinend in den Gebetszeiten auf ihren Knien gesehen.
Während die anderen Redner einen Vortrag zu halten hatten, war ich neben meinen Vorträgen in verschiedenen Gemeinden als Hauptredner der Konferenz 4 mal im Programm. Alle Vorträge dauerten 1 1/4 bis 1 1/2 Stunden. Bei meinem ersten Vortrag "Der Diener der Gemeinde und seine Familie" hatte ich nur den Vorstand des Zentralasiatischen Baptistenbundes als Zuhörer. Anschließend gingen alle Brüder auf die Knie. Die Eindrücke der dann folgenden Gebetszeit mit Bekenntnissen, Tränen und neuer Hingabe gingen mir wirklich unter die Haut. Jesus war uns allen neu begegnet.
Bei meinem nächsten Konferenzvortrag hatte ich ca 100 Zuhörer. Es waren die leitenden Brüder aus den oben erwähnten Ländern. Nach meinem Vortrag "Der Diener und sein Gebetsleben" wurden manche von einer echten Buße erfasst, bekannten ihr Versagen gerade auf dem Gebiet und weihten sich neu dem Herrn. Wieder floss mache Träne im Gebet.

Bei der Hauptkonferenz mit den ca. 500 Pastoren hatten ich noch 2 wichtige Themen: Es ging um "Gemeinde und Familie", um Eltern, die Gott gefallen wollen und um eins der wichtigsten Themen "Gemeinde und Gebet". Ich kann kaum beschreiben, wie sehr Gott bei jedem Vortrag die Herzen der Teilnehmer bewegt hat, wieviel Beugung und neue Hingabe immer wieder in den Gebetszeiten geschah. Im Ganzen haben wir ungewöhnlich viel Zeit auf den Knien verbracht. So etwas hatte ich vorher noch nie erlebt.
Ich denke, dass die Berichte, die Ermutigungen und Appelle - auch von anderen Rednern - zu großen Auswirkungen in den Gemeinden des zentralasiatischen Raumes führen werden.

Ich bin dem Herrn und allen, die in den Tagen für uns gebetet haben, von Herzen dankbar. Es war auch für mich eine reich gesegnete Zeit..