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»Er ist darum für alle gestorben, damit die Lebenden hinfort nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.« – 2. Korinther 5,15

Oh, wie oft hat dieser Vers mit dem so wichtigen Inhalt mich schon gefesselt. Im ersten Satzteil geht es um jene große Wahrheit, die zum Hauptthema jeder Evangelisation gehört:

1. Er ist für alle gestorben!

Diese Aussage ist in unseren Kreisen gut bekannt. Wir glauben fest daran. Wir sind froh darüber. Er ist für uns gestorben! Er hat sein Blut und Leben als Lösegeld für alle Menschen gegeben. Theoretisch könnte die ganze Welt gerettet werden. Eigentlich geschah und geschieht keine Sünde auf dem Erdball, für die Jesus nicht schon bezahlt hat. Wohl dem, der diese gute Botschaft gehört und für sich im Glauben angenommen hat.

2. Wir sollen nicht für uns selbst leben, sondern für IHN!

Im zweiten Teil dieses Verses werden wir an unseren Auftrag und an unsere große Verantwortung erinnert. Ich weiß nicht, wie es Euch beim Lesen solcher Bibelworte geht. Kann es sein, dass wir uns längst an solche inhaltsschweren Aussagen gewöhnt haben, dass sie uns in Wirklichkeit nicht mehr erreichen?

Lange war ich davon ausgegangen, dass in Deutschland ungefähr 3% der Bürger bekehrt und wiedergeboren sind. In der Schweiz liegen die Zahlen ähnlich. Bei einem Predigertreffen hörte ich kürzlich, dass es nur 2% sein sollen. Doch dann schockierte mich das Ergebnis einer Untersuchung, in der – und das müsste die ganze christliche Gesellschaft zutiefst erschüttern – nur noch von 1,7% Gläubigen die Rede ist.

In dem ernüchternden Untersuchungsergebnis ist auch davon die Rede, dass die Zahl der Bekehrten und Wiedergeborenen in Deutschland – ebenso in der Schweiz – heute niedriger ist, als vor 25 Jahren.

Was ist bloß in unserem so genannten „christlichen Abendland“ los?
Trotz all der großen Kongresse der vergangenen Jahre, trotz der vielen neuen Konzepte, trotz der vielen neuen Lieder und Methoden und all der modernen Hilfsmittel geht eine so erschreckend große Mehrheit unserer Mitmenschen ins ewige Verderben – und die meisten von ihnen haben nie eine richtige evangelistische Botschaft zu hören bekommen. Viele Gemeinden drehen sich wirklich nur um sich selbst. Manche haben schon seit Jahren keine richtige Evangelisation mehr durchgeführt.

Auch der Apostel Johannes erinnert seine Leser an Golgatha, an Gottes größte Tat und schreibt:
»Daran haben wir die Liebe erkannt, dass jener sein Leben für uns gelassen hat ...« (1. Johannes 3,16a) – doch dann fährt er fort und schreibt, dass auch wir schuldig sind, unser Leben einzusetzen.

Genau das wollen wir: unser Leben einsetzen! Doch nicht nur, weil wir es unserem Retter und den vielen Verlorenen schulden, sondern vielmehr, weil wir Jesus und die Verlorenen lieben.
Ist jemand von uns in Gefahr, müde zu werden, wollen wir uns gegenseitig zu neuer Hingabe anspornen. Ebenso wollen wir unsere vielen ECHO-Leser immer wieder daran erinnern, dass es nichts Lohnenswerteres gibt, als ein Leben in völliger Hingabe an Jesus – auf allen Gebieten. Es geht uns nie besser, als ganz nahe bei IHM.

Allen ECHO-Lesern wünsche ich den Mut zu einem hingegebenen Leben. Es ist das größte Abenteuer des 21. Jahrhunderts.
Euer Wilhelms Pahls (Leitartikel ECHO Oktober-November 2008)