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Evangelist Manfred Röseler

Jeder Mensch muss sich damit auseinandersetzen, ob er an Gott glauben will oder nicht. Durch die ganze Bibel hindurch sehen wir, wie Menschen in dieser Spannung lebten. Die einen entschieden sich für ein Leben mit Gott, die anderen dagegen. Auch heute ist es nicht anders. Jeder muss an dieser Stelle eine Entscheidung treffen.

Wie sich jemand entscheidet, das ist die persönliche Sache eines jeden Einzelnen. Dennoch trägt der Einfluss anderer Menschen sehr dazu bei, wie sich jemand entscheidet. Das Anliegen der Propheten, der Evangelisten und der Apostel in der Bibel war es, den Menschen Gottes Wort zu verkündigen und sie zur Umkehr aufzurufen. Manche taten dies leidenschaftlich und voller Hingabe, dennoch sahen sie nicht unbedingt viel Erfolg.

Der König Josaphat gehörte zu den einflussreichen Personen, die andere zum Glauben an den lebendigen Gott führten. Es lief nicht alles in seinem Leben glatt. Auch von seinen Fehlern wird uns berichtet. Doch das Gute ist, dass Josafat sich etwas sagen ließ. Nachdem der Prophet Jehu ihn ernsthaft ermahnt hatte, blieb er eine Weile in Jerusalem. Wir wissen nichts Näheres über diese Zeit. Ich kann mir vorstellen, dass er über sein Leben nachdachte und seinen Kurs neu festgelegte. Über den weiteren Verlauf der Geschichte Josafats erfahren wir folgendes:

Danach blieb Josaphat in Jerusalem; dann ging er wieder aus unter das Volk, von Beerscheba bis zum Bergland von Ephraim, und führte sie zu dem Herrn, dem Gott ihrer Väter, zurück. - 2. Chronik 19,4 [SLT}

Josaphat nutzte seinen Einfluss, um die Menschen zu Gott zurückzuführen. Das war durchaus nicht selbstverständlich. Es gab andere Könige, die genau das Gegenteil taten. Von dem König Rehabeam lesen wir, dass er ganz Israel zum Götzendienst verführte (1. Könige 14,16). Josaphat war anders. Er liebte den Herrn und setzte alles dran, was in seiner Kraft stand, um das Volk wieder zu Gott zurückzuführen.

Was unternahm Josafat, um dieses Ziel zu erreichen?

1) Zunächst reiste er im Volk umher. Es war ihm wichtig, diese Aufgabe nicht nur an andere zu delegieren. Er wollte sich persönlich mit aller Kraft dafür einsetzen. Das kleine Wort „wieder“ deutet darauf hin, dass es nicht sein erster Reisedienst in dieser Angelegenheit war.

Bereits in Kapitel 17,7-9 lesen wir davon dass Josaphat einige Fürsten, Leviten und Priester aussandte, um das Volk zu lehren. Sie hatten das Buch des Gesetzes bei sich und zogen in allen Städten Judas umher und lehrten das Volk. Das Lehren des Wortes Gottes ist von grundlegender Bedeutung. Darum beauftragte Josaphat vertrauenswürdige Mitarbeiter damit. Doch auch er selbst beteiligte sich daran. Ihm war der persönliche Kontakt zu den Menschen in seinem Volk wichtig.

Auch heute ist es nötig, dass wir zu den Menschen hingehen und an allen möglichen Orten Gottes Wort verkündigen. Wir richten unser Augenmerk sowohl auf die Menschen in unserer näheren Umgebung als auch auf diejenigen in der Ferne.

2) Im nächsten Schritt setzte Josaphat Richter in allen festen Städten Judas ein. Ihnen gab er Anweisungen, wie sie ihren Dienst ausführen sollten. Er warnte sie vor das „Ansehen der Menschen“ und vor Bestechlichkeit. Sie sollten vor Gott stehen und gerechte Urteile fällen.

In Jerusalem setzte Josaphat etliche von den Leviten und Priestern und Familienhäuptern Israels für das Gericht des Herrn ein. Ihnen gab er ebenfalls Anweisungen, wie sie richtig zu handeln hätten. Er sagte ihnen: „So sollt ihr handeln in der Furcht des Herrn, in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen“ (2. Chronik 19,9).

Menschen wie Josaphat

Auch in unserer Zeit werden Menschen wie Josaphat benötigt, denen es ein Anliegen ist, das Volk zum Herrn zurückzuführen. Manche von uns haben Positionen, wo sie großen Einfluss auf andere ausüben. Doch auch diejenigen, die keine besonderen Führungspositionen haben, haben vielleicht doch eine Familie, in der sie christliche Werte weitergeben können. Jeder von uns hat Kontakte zu Menschen, die das Wort Gottes brauchen. Darum wollen wir darüber nachdenken, an wen wir Gottes gute Botschaft weitergeben können und welche Möglichkeiten uns dafür offenstehen. Was könnte doch an Veränderungen in unserem Land geschehen, wenn wir alle wie Josaphat das Anliegen teilen würden, das Volk zum Herrn zurückzuführen!

Vielleicht erscheint uns die Aufgabe als viel zu groß und unerfüllbar. Vielleicht fehlt uns der Mut, damit zu beginnen. Dann sollten wir bedenken, dass das eigentliche Werk in den Herzen der Menschen durch den Geist Gottes geschieht. Als Menschen sind wir lediglich Werkzeuge, die wir uns Gott zur Verfügung stellen. Sacharja erinnerte daran, dass das große Werk Gottes in dieser Welt nicht durch menschliche Kraft zustande kommt, sondern durch den Heiligen Geist (Sacharja 4,6). So wollen wir wie Josaphat fröhlich unsren Beitrag leisten, um Menschen wieder zum Herrn zurückzuführen.

Manfred Röseler [27.12.2016]