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Ein Grundkurs des christlichen Glaubens

Tiefer konnte es für Manasse, den König von Juda, wohl kaum bergab gehen. Das Heer des Königs von Assyrien fiel in Juda ein und Manasse wurde gefangengenommen, gefesselt und nach Babel gebracht. Für ihn war es das Ende seiner Karriere und für sein Volk eine Katastrophe.

Eine Frage: Hatte der Niedergang des Volkes etwas mit dem persönlichen Leben von Manasse zu tun oder waren ganz andere Gründe dafür ausschlaggebend?

Wenn uns Schwierigkeiten begegnen, neigen wir dazu, die Gründe bei anderen zu suchen. Manasse verhielt sich anders. Er ging in sich, dachte über sein Leben nach und sah ein, dass die Ursache zum großen Teil bei ihm lag. Wir lesen, dass er sich vor Gott demütigte und in seiner Not zum Herrn flehte. In 2. Chronik 33,12 lesen wir:

Als er nun in der Not war, flehte er den Herrn, seinen Gott, an und demütigte sich sehr vor dem Gott seiner Väter. 

Dieser Tiefpunkt, an dem Manasse angekommen war, wurde für ihn zum entscheidenden Wendepunkt.

Schauen wir doch einmal etwas zurück auf das Leben des Manasse: Was war schiefgelaufen? Womit hatte sich Manasse schuldig gemacht? Wir lesen, dass er vieles tat, was in den Augen Gottes böse war, um ihn herauszufordern.

Sein Vater, der König Hiskia, war ein Mann, der so lebte, wie es Gott wohlgefiel. Er reinigte das Haus des Herrn, den Tempel. Er führte sowohl den Gottesdienst als auch das Passahfest wieder ein. Das Volk trennte sich vom Götzendienst und es wandte sich dem lebendigen Gott wieder zu. Die Bilder der Aschera und andere Opferstätten der Götzen wurden zerstört. Es ging eine richtige Welle der Reinigung vom Götzendienst durch das Land.

Einige Zeit später belagerte Sanherib, der König von Assur, Jerusalem. Es sah völlig hoffnungslos aus, diesen Feind zu besiegen. Doch das Volk erlebte auf wunderbare Weise wie Gott eingriff und sie errettete. Der König Hiskia, der ja eine wesentliche Rolle in dem ganzen einnahm, gewann an Ansehen in seinem Volk und auch darüber hinaus.

Sein Sohn Manasse hatte das alles miterlebt. Man sollte meinen, dass er tief beeindruckt war von dem, was Gott unter ihnen getan hat und dass er - genauso wie sein Vater - Gott in das Zentrum seines Lebens stellen würde. Doch das war nicht der Fall. Manasse rebellierte er gegen die Auffassungen seines Vaters. Er baute die Opferstätten der Götzen wieder auf, machte Aschera-Standbilder, errichtete Altäre für die Baale und betete das ganze Heer des Himmels an. Er glich sich den Heidenvölkern an und praktizierte ihre Gräuel. Er stellte ein Götzenbild in den Tempel des Herrn, trieb Zeichendeuterei, Zauberei, praktizierte Beschwörung und hielt Geisterbefrager und Wahrsager. Er ließ sogar seine Söhne im Tal des Sohnes Hinnoms durchs Feuer gehen. Somit sündigte Manasse nicht nur selbst, sondern verführte Juda und die Einwohner Jerusalems dazu, es sogar schlimmer als die Heiden um sie herum zu treiben.

Warum schlug Manasse, der in seinem Vater ein gutes Vorbild hatte, einen so negativen Kurs ein? Das können wir natürlich nicht genau beantworten. Doch die Frage interessiert uns schon. An diesem Beispiel sehen wir, dass jeder Mensch seine eigenen Entscheidungen zu treffen hat, wie er sein Leben gestalten möchte.

Wie Gott auf das sündige Handeln von Manasse reagieren würde, dass hätte er sich schon gut im Voraus ausmalen können. Sehr ausführlich hatte Gott in 5. Mose 28 den Fluch angekündigt, der über das Volk kommen wird, wenn es sich von ihm abwendet.

Allerdings sagte Gott auch:        

Und wenn du umkehrst zu dem Herrn, deinem Gott und seiner Stimme gehorchst in allem, was ich dir heute gebiete, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so wird der Herr, dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. – 5. Mose 30,2-3

Wir können davon ausgehen, dass sich Manasse in seiner großen Verzweiflung - gefesselt in der babylonischen Gefangenschaft - an das erinnerte, was er über Gott bereits gelernt hatte. Auf einmal sah er ein, dass es falsch war, sich von Gott abzuwenden und eigene Wege zu gehen. Er tat Buße, bekehrte sich und erlebte eine völlige Umkehr hin zu dem lebendigen Gott.

Wie antworte Gott darauf? Gott ließ sich von Manasse erbitten. Er erhörte sein Flehen, führte ihn aus der Gefangenschaft heraus und brachte ihn wieder zurück nach Jerusalem und zu seinem Königreich.

Als Manasse diese Barmherzigkeit Gottes erlebte, erkannte er, dass der Herr Gott ist. Vielleicht war all das, was er als Kind über Gott gelernt hatte, für ihn bisher nur Theorie. Doch jetzt wurde ihm klar, dass der Herr der wahre Gott ist.

Von dem Zeitpunkt an, als er sich vor Gott demütigte, verlief sein Leben völlig anders. Anstatt das Volk zum Götzendienst zu verführen, setzte er alles dran, um es zu Gott zurückzuführen. Er entfernte das Götzenbild aus dem Tempel. Er trennte sich von allen fremden Göttern und warf die Altäre für den Götzendienst aus der Stadt hinaus. Dann richtete den Altar des Herrn auf und befahl dem Volk, dass sie den Herrn, dem Gott Israels, dienen sollten.

Für jeden einzelnen von uns ist eine Umkehr zu dem lebendigen Gott möglich. Die Thessalonicher, denen Paulus das Evangelium gepredigt hatte, haben dies erfahren. Über sie lesen wir folgendes:

Denn sie selbst erzählen […] wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, und um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten, den er aus den Toten auferweckt hat, Jesus, der uns errettet vor dem zukünftigen Zorn. – 1. Thessalonicher 1,9-10

Wir sehen im Neuen Testament, dass eine Bekehrung eine Hinkehr zu Jesus Christus beinhaltet. Ihn hat Gott auf die Erde gesandt, damit er am Kreuz auf Golgatha unsere Sünden auf sich nimmt. Wer ihn annimmt und ihm vertraut, bekommt Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben.

Vielleicht sind auch Sie an einem Tiefpunkt Ihres Lebens angelegt. Sie wissen - ganz ähnlich wie Manasse - einiges über Gott. Dennoch haben Sie ihn ignoriert, sind eigene Wege gegangen und haben gegen Gott rebelliert. Doch nun haben sie erkannt, dass dies der falsche Weg ist. Sie möchten zurückkehren zu Gott. Dann machen Sie es wie Manasse und demütigen sich vor Gott. Dann bleiben Sie aber bitte nicht auf halber Strecke stehen. Dann gehen Sie auch den zweiten Schritt und laden Jesus Christus ein als Erretter in ihr Leben zu kommen. Sie werden erfahren, dass sie Frieden mit gott bekommen und Ihr Leben unter sem Segen Gottes steht.

Manfred Röseler