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Melody Green

Die Gemeinschaft von Licht und Finsternis

Melody Green schreibt: „Wenn jemand Gott aufrichtig liebt, sollte es ihm unmöglich sein, das ganze Leben mit einem Menschen verbringen zu wollen, der Gott nicht liebt. Aber leider ist das nicht immer der Fall. Fast täglich erhalte ich Briefe von Frauen, die verzweifelt versuchen, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen, es aber nicht können, weil ihre Ehemänner die Welt lieben.“

Dieser Artikel richtet sich an gläubige Frauen und Männer, die erwägen, eine Freundschaft oder Ehe mit einem ungläubigen Partner oder Partnerin zu beginnen. Interessante Beispiele machen Mut, die biblischen Prinzipien im Leben umzusetzen.

20 Seiten, Best.-Nr. 709-0, Kosten- und Verteilhinweise


 Warum du keine Beziehung oder Ehe mit einem ungläubigen Partner eingehen solltest

Auf den ersten Blick erscheint es unnötig, einen Artikel zu diesem Thema zu schreiben. Wenn jemand Gott aufrichtig liebt, sollte es ihm unmöglich sein, das ganze Leben mit einem Menschen verbringen zu wollen, der Gott nicht liebt. Aber leider ist das nicht immer der Fall. Fast täglich erhalte ich Briefe von Frauen, die verzweifelt versuchen, Gott mit ganzer Hingabe zu dienen, es aber nicht können, weil ihre Ehemänner die Welt lieben.

Diesen Artikel richte ich in erster Linie an christliche Frauen, weil ich in der Seelsorge festgestellt habe, dass sie diesen Fehler viel öfter begehen als Männer. Die hier genannten Prinzipien gelten allerdings sowohl für gläubige Frauen als auch Männer, die erwägen, einen ungläubigen Partner oder Partnerin zu heiraten.

Missionarisches Rendezvous

Ich weiß nicht, wer den Begriff „missionarisches Rendezvous“ aufgebracht hat, aber ich benutze ihn, weil er genau das ausdrückt, was ich meine. Stell dir einmal vor, ein junges Mädchen, voller Eifer für Gott, geht zu einem Eingeborenenstamm, um den Verlorenen das Evangelium zu bringen. Nach einiger Zeit empfindet sie eine besondere „Last“ für den gutaussehenden Sohn des Häuptlings. Er scheint sich für Gott zu interessieren und so nimmt sie sich immer Zeit für ihn, in der Hoffnung, ihn für Jesus zu gewinnen. Dann, bevor jemand damit rechnet, schreibt sie einen Brief an die Missionsgesellschaft, in dem sie mitteilt, dass sie heiraten will und nicht mehr zurückkommen wird.

Hatte er sich bekehrt? Nun, eigentlich noch nicht, aber die Missionarin hat die feste Zuversicht, dass es nicht mehr lange dauern wird. In der Zwischenzeit bereitet sie sich „überglücklich“ darauf vor, in seine Hütte einzuziehen, die voller Götzenbilder ist und die sie natürlich nicht anbeten will, und träumt von einer herrlichen gemeinsamen Zukunft. Wie würdest du ihre Chance, wirklich glücklich zu werden, einschätzen? Und was würdest du von ihrer angeblichen Liebe zum HERRN halten? Widerspricht ihr Verhalten nicht geradezu allem, was sie zu glauben vorgibt?

Ich wage zu behaupten, dass jede Ehe mit einer einfachen Verabredung beginnt. Viele Christen täuschen sich selbst, wenn es um eine Verabredung geht. Sie denken, es sei in Ordnung, mit einem Ungläubigen auszugehen, so lange es nicht „zu ernst“ wird. Sie sagen sich: „Nun, ein- oder zwei-mal miteinander Ausgehen kann nicht schaden. Vielleicht kann ich ihn sogar zum HERRN führen. Ein bisschen Spaß, ein bisschen Flirt, was ist schon dabei? Heiraten werde ich selbstverständlich nur einen Christen.“ Aber ehe sie sich versehen, haben sie sich ineinander verliebt. Jetzt versuchen sie verzweifelt, ihre Beziehung und die bevorstehende Hochzeit vor sich selbst, vor ihren Freunden und vor Gott zu rechtfertigen. Ich sage dir: „Ein Christ, der töricht genug ist, sich auf ein Rendezvous mit einem Ungläubigen einzulassen, ist auch töricht genug, einen Ungläubigen zu heiraten!“

Die wichtigste Entscheidung

Neben der Entscheidung für Jesus ist die Entscheidung, wen du heiratest, die größte und wichtigste Entscheidung in deinem Leben. Jede Ehe fängt mit einer ersten Verabredung an. Eines der größten Probleme ist, dass viele Christen solche Verabredungen auf die leichte Schulter nehmen. Sie haben die Meinung der Welt übernommen, statt nach den Maßstäben Gottes zu leben. Für denjenigen, der Jesus nachfolgt, gibt es so etwas wie ein „sich austoben“ nicht mehr.

Sicher, du bist manchmal einsam, aber denke daran, dass jede Verabredung die Möglichkeit in sich birgt, eine lebenslange Verbindung zu werden. Wenn du deine Zeit mit der falschen Person verbringst, kann es sein, dass du emotional an einem Punkt ankommst, an dem ein Zurück fast unmöglich ist. Wenn du dein Herz und deine Gefühle einmal an jemanden verschenkt hast, wirst du überrascht feststellen, wie schwer es ist, den Willen aufzubringen, sie wieder zurückzunehmen, selbst wenn du weißt, dass du es tun solltest.

Hier ist ein Ausschnitt aus einem typischen Brief, den ich kürzlich von einem gläubigen jungen Mädchen erhielt. Ihre missliche Lage möchte ich dir einmal vor Augen führen. Sie schreibt:

 „Ich bin 16 Jahre alt und die Tochter eines Missionars. Ich hatte wirklich eine enge Beziehung zum HERRN und habe so viel Gutes mit Ihm erlebt. Aber nun habe ich an meiner Schule einen Jungen kennengelernt. Er ist kein Christ und wir gehen schon seit über drei Monaten regelmäßig miteinander aus. Am Anfang dachte ich, diese Beziehung sei in Ordnung, solange wir nicht beabsichtigten zu heiraten, was ich sowieso nicht wollte, weil er kein Christ ist. Aber vor kurzem sagte mir jemand, dass mein Verhalten falsch sei. Ich hätte gar nicht erst mit ihm ausgehen und eine Freundschaft beginnen dürfen. Heute Abend besuchte er mich, als ich mir gerade die neue Kassette von Keith Green anhörte. Als wir uns nachher unterhielten, lachte er über „diese ausgeflippte Jesusmasche“ und die blöden christlichen Songs, die ich mir anhörte. Ich sagte ihm, dass mich die Art, wie er über den Namen Jesus herzieht, sehr verletzt. Nun fühle ich mich innerlich ziemlich elend wegen der ganzen Sache. Ich merke, dass wir unsere Beziehung beenden sollten. Aber es ist sehr schwer, weil wir uns so sehr mögen und ich habe Angst, dass mein Zeugnis nicht mehr glaubwürdig ist, wenn wir uns trennen. Ich bitte den HERRN jetzt wirklich um Weisheit. Vielleicht können auch Sie im Gebet an mich denken.“

Warte nicht, bis es so weit gekommen ist! Du musst Jesus um Weisheit bitten, bevor du eine Freundschaft beginnst, nicht wenn sie bereits fest ist. Die Wünsche deines Herzens übertönen dein Gewissen viel leichter, als du denkst. Wenn sie erst einmal die Oberhand gewonnen haben, wird dein Eifer für Gott sehr schnell dahinschwinden. Deine Gefühle sind eine gewaltige Macht. Wenn du sie nicht beherrschst, werden sie dich beherrschen (Jer. 17,9)!

Ungleiche Jochgenossen

„Ziehet nicht gemeinsam mit den Ungläubigen am fremden Joch...“ (2. Kor. 6,14)

In der Bibel gebraucht Jesus – und in diesem Fall auch Paulus – viele Bilder aus der Landwirtschaft und der Tierwelt, um geistliche Wahrheiten zu veranschaulichen. Diese Bildersprache konnten damals alle Menschen verstehen. Was heißt es „am fremden Joch zu ziehen“ oder „ungleich zusammengejocht“ zu sein?

Stell dir zwei Ochsen vor, die mit einem Querholz im Genick zusammen vor einem Pflug gespannt sind. Zwei Tiere der gleichen Art werden auf diese Weise zusammengejocht, um die gleiche Arbeit zu tun. Sie wurden erzogen, in gleicher Weise auf Kommandos zu reagieren. Ein umsichtiger Landwirt wählt dafür Tiere von vergleichbarer Größe, Kraft und Temperament aus, weil er weiß, dass dies die Voraussetzungen dafür sind, dass sie gut zusammenarbeiten können. Braucht eines der Tiere die Peitsche, bevor es arbeiten will, während das andere schon beim Anblick einer Peitsche scheut, dann kann man nicht erwarten, dass sie als Gespann gut zusammenpassen. Was wäre das für ein Gespann, bei dem das eine Tier ängstlich versucht auszubrechen, während sich das andere nicht von der Stelle bewegt? Bei einer solchen Zusammenstellung wäre die Katastrophe schon vorprogrammiert: Es gäbe Schaden an den Maschinen, Verletzungen, Verwirrung der Tiere und die Arbeit würde natürlich nie erledigt.

Jesus, unser geliebter Herr, der weiseste und liebevollste „Landwirt“ im ganzen Universum, weiß, dass wir niemals glücklich sein können, wenn wir an jemanden gebunden sind, der uns ständig in eine andere Richtung ziehen will. Unser Leben wäre ein einziges Tauziehen und wir wären nie in der Lage, die Dinge zu tun, zu denen wir berufen sind. Darum hat Gott uns geboten, „nur in dem HERRN“ zu heiraten (1. Kor. 7,39).

Wenn wir Gott in unserer Ehe dienen wollen, müssen beide Ehepartner darin übereinstimmen, wie sie arbeiten und wessen Anweisungen sie befolgen wollen. Das ist eigentlich sehr einfach und ich bin immer wieder überrascht, dass so viele Christen diese Weisheit Gottes in den Wind schlagen, indem sie denken, sie könnten tun, was sie wollen und am Ende würde es schon klappen.

Das Spiel mit den Verabredungen

Ich hoffe, es ist schon klar geworden, dass Verabredungen nicht leichtfertig getroffen werden sollten. Das heißt nicht, dass du dich nur mit jemandem treffen darfst, bei dem du sicher bist, dass er dein zukünftiger Ehepartner wird. Doch du solltest auf jeden Fall darauf achten, dass dieser Mensch Gott aufrichtig liebt und dass die Frucht des Glaubens in seinem Leben für alle sichtbar ist.

Wenn er diese äußerst wichtige Prüfung bestanden hat, musst du den HERRN im Gebet fragen, ob es richtig ist, dass du dich mit ihm verabredest. Du solltest zunächst alleine dafür beten, d.h. ohne den Menschen, für den du dich interessierst. Auf diese Weise wird es keinem wehtun, wenn Gott „Nein“ sagt. Eine tiefere Beziehung solltest du erst dann beginnen, wenn der HERR dir seine ausdrückliche Erlaubnis dazu gegeben hat.

Wenn du Angst davor hast, dass Gott eventuell „Nein“ sagen könnte, suchst du nicht seinen Willen, sondern deinen eigenen. Das sollte für dich ein unmittelbares Alarmsignal sein, ein Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dann solltest du keine weiteren Schritte unternehmen, bis du wieder mit ganzem Herzen auf der Seite des HERRN stehst.

Kommt dir das alles zu engherzig vor? Nun, frage einmal die, die den falschen Partner gewählt haben, weil sie keine Geduld hatten und meinten, auf Gebet und Seelsorge verzichten zu können. Sie werden dir sagen, dass sie wünschten, jemand hätte ihnen das gesagt, was ich dir jetzt sage. So viele sind unglücklich verheiratet, weil sie Jesus übergangen und die Stimme Gottes durch ihre eigenen Wünsche übertönt haben. Sie haben ihre Lektion auf eine harte Weise gelernt. Jetzt können sie nicht mehr zurück, um neu anzufangen, denn die Ehe ist unauflöslich. Wenn du die falsche Verbindung eingehst, kannst du sie nicht wieder auflösen mit der Begründung: „Wir haben geheiratet, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen, darum lassen wir uns jetzt scheiden.“ So geht es nicht! Wer sich von seinem Partner scheidet, der bricht die Ehe.

Warum willst du dich überhaupt in eine Situation begeben, die dich in die Gefahr bringt, eine falsche Entscheidung zu treffen? Weil Gottes Wort uns gebietet, nicht am gleichen Joch mit einem Ungläubigen zu ziehen, ist es Ungehorsam gegen Gott, auch nur in Gedanken diese Möglichkeit offen zu lassen. Dein Unglück ist so gut wie sicher, wenn du dich auf deinen eigenen Verstand verlässt, anstatt auf Gott zu vertrauen.

Werte, Ziele und Motive

Als ich mich zu Jesus bekehrte, wurde mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Ich konnte alltägliche Dinge nicht mehr in der gewohnten Weise tun, weil ich merkte, dass Gottes Weise anders ist. Alles änderte sich! Ich machte eine Kehrtwendung und musste nun jeden Bereich meines Lebens neu bestimmen. Als erstes fiel mir auf, dass sich meine Motive geändert hatten. Ich wurde jetzt von der Liebe zu Gott und dem Wunsch, ihm zu gefallen, motiviert und nicht mehr von meinen eigenen, selbstsüchtigen Wünschen.

Als ich Gott näherkam, offenbarte er mir mein Herz und ich merkte, dass manches, was mir früher viel bedeutet hatte, mir jetzt nicht mehr wichtig war. Andere Dinge, auf die ich keinen oder nur wenig Wert gelegt hatte, begannen, wie Edelsteine hervorzustrahlen. Meine Augen konzentrierten sich mehr und mehr auf ewige Werte, statt an den vergänglichen Dingen dieser Welt zu hängen. Ich glaube, dass meine Freude, Begeisterung und Liebe zu Gott sehr eingeschränkt worden wäre, wenn ich sie nicht mit dem Menschen hätte teilen können, den ich am meisten liebte – mit meinem Mann.

Keine echte Gemeinschaft

„... Denn welche Verbindung haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Gemeinschaft hat das Licht mit der Finsternis?“ (2. Kor. 6,14)

Ganz objektiv gesehen hat jemand, der Jesus liebt, nicht sehr viel gemeinsam mit jemandem, der Jesus nicht liebt. Sicher, ihr mögt die gleichen Hobbies oder den gleichen Beruf haben, aber wenn es um die Werte geht, die wirklich zählen, liegen Welten zwischen euch. Wenn in der Ehe der erste Sturm der Begeisterung vorbei ist, wirst du dich nach der innigen Gemeinschaft und Einheit sehnen, die man nur mit einem Gleichgesinnten erleben kann. Du wirst unerfüllt und einsam in dieser engsten aller Verbindungen sein, wenn du wegen des unterschiedlichen Glaubens diese echte, innige Gemeinschaft nicht erleben kannst. Keiner von euch kann mit seinem Partner die tiefsten Sehnsüchte und Gedanken seines Herzens teilen, weil eure Lebensanschauungen und eure Lebensziele total unterschiedlich sind. Eure Herzen werden nie völlig eins sein können, weil das vereinende Band fehlt, das euch zusammenhält.

Wenn ich von Ehe spreche, meine ich das Versprechen, einander lebenslang zu lieben, zu ehren und untertan zu sein, bis der Tod die Ehepartner scheidet. Wie kannst du auch nur daran denken, ein solch weitreichendes, verbindliches Versprechen jemandem zu geben, der Jesus nicht liebhat?

Wenn du Christ bist, regieren der Vater, der Sohn und der Heilige Geist dein Leben. Doch diejenigen, die ohne Jesus leben, werden von der Welt, dem Fleisch und dem Teufel regiert. Das sind für uns als Christen genau die Feinde, die wir überwinden wollen (1. Joh. 2,14-17). Wie kannst du hoffen, sie zu überwinden, wenn der, den du geheiratet, dem du dein Leben anvertraut und dem du dich untergeordnet hast, ihnen gehört und ihnen dient?

Heiraten und dann weitersehen...

Viele gläubige junge Frauen sind beruhigt, wenn sie merken, dass ihr Freund anscheinend nichts gegen ihren Glauben einzuwenden hat, auch wenn er selbst nicht glaubt wie sie. Er scheint äußerst tolerant zu sein und geht sogar ab und zu mit zum Gottesdienst. Er ist wirklich ein netter Junge und sein schlimmstes Laster ist, dass er hin und wieder einige Gläser Bier trinkt, wenn er zusammen mit seinen Freunden ein Fußballspiel im Fernsehen anschaut. Sie meint: „Wenn wir erst einmal verheiratet sind, werden wir mehr Zeit füreinander haben, dann kann ich richtig an ihm arbeiten, dass er sich bekehrt.“

Nach der Hochzeit wird sie leider sehr schnell herausfinden, dass das nicht so einfach ist, wie sie gedacht hatte. Allmählich wird die Toleranz ihres Mannes gegenüber ihrem Bibelstudium und ihren christlichen Freunden abnehmen und die Spannung zwischen ihnen beginnt ihre Ehe zu belasten. Ein Mädchen, das nicht stark genug ist, der Versuchung zu widerstehen, einen Ungläubigen zu heiraten, ist auch nicht stark genug, ihn jemals für den HERRN zu gewinnen. Leider erkennen das viele junge Frauen nicht.

Zweck-Bekehrung

Um ein christliches Mädchen heiraten zu können, vollzieht manch ein junger Mann scheinbar eine Lebensübergabe an Jesus, weil er weiß, dass sie es von ihm erwartet. Er geht ihr zuliebe mit zum Gottesdienst. Vielleicht versucht er sogar ernsthaft, in den Glauben „einzusteigen“. Doch wenn diese Entscheidung nicht aus der Einsicht erwachsen ist, dass er selbst ohne Jesus verloren ist, ist sie bedeutungslos und wird nicht lange halten. Seine „Hingabe“ wird wahrscheinlich bald nach der Hochzeit dahinschwinden, da er es ja nicht länger nötig hat, sich von der besten Seite zu zeigen.

Solchen „Bekehrungen“ traue ich grundsätzlich nicht und in der Seelsorge rate ich allen Mädchen, diesen jungen Mann erst einmal beweisen zu lassen, dass er sich wirklich bekehrt hat. Es muss deutlich werden, dass er aus eigenem Antrieb zur Gemeinde geht und nicht, um sich dort mit der Freundin zu treffen. Wenn es sich zeigt, dass er geistlich wächst und im Glauben immer fester gegründet wird, dann kann sie nach mehreren Monaten den HERRN im Gebet fragen, ob sie beide eine tiefere Beziehung eingehen könnten.

Das Problem der meisten Mädchen ist, dass sie nicht die Geduld haben, die geistliche Frucht abzuwarten und zu prüfen. Sobald ihr Traum-Mann auch nur die leiseste Andeutung macht, sich möglicherweise bald bekehren zu wollen, packen sie schon die Aussteuer zusammen und suchen sich das Brautkleid aus.

Ein Vergleich aus der Naturwissenschaft

Frauen, die einen „Gelegenheitstrinker“ geheiratet haben, stellten später fest, dass sie mit einem Alkoholiker leben mussten. Du kannst nicht aus der Gegenwart auf die Zukunft schließen, wenn ein Mensch entschlossen ist, seinen eigenen Weg zu gehen.

In der Naturwissenschaft besagt der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, dass alles, was sich selbst überlassen bleibt, mit der Zeit dem Zustand niedrigster Ordnung, dem Chaos zustrebt. Im Laufe der Zeit werden die Dinge schlechter, nicht besser. Auch ein Leben ohne Gott wird, wenn es sich selbst überlassen bleibt, nicht besser sondern schlechter.

Wenn jemand Jesus nachfolgt, kann man Wachstum erwarten. Wenn jemand ohne Jesus lebt, weiß man nicht, worauf man gefasst sein muss. Sünde führt immer zu noch mehr Sünde! Folglich gerät ein Mensch, der sein Leben nicht bewusst dem HERRN übergeben hat, immer tiefer in die Sünde hinein und ist zu allem fähig.

Konkurrenzkampf

Ich glaube, einer der schwierigsten Aspekte in einer Ehe, in der die Partner ungleich zusammengejocht sind, ist der Konkurrenzkampf zwischen ihnen. Oft ist er unterschwellig und unausgesprochen spürbar. Der Ungläubige wird zu beweisen versuchen, dass er genauso glücklich ist wie du, auch ohne eine religiöse Erfahrung gemacht zu haben. Du wirst ihm selbstverständlich beweisen wollen, dass du den tieferen Frieden und die tiefere Erfüllung hast, weil du Gott kennst.

In Zeiten der Versuchung wirst du keine geistliche Leitung oder Hilfe erleben und dein Glaube wird untergraben statt gestärkt. Wenn diese Konkurrenzsituation schließlich unerträglich geworden ist, wird dein Ehepartner wahrscheinlich keine Lust mehr haben, um deine Aufmerksamkeit und Liebe zu ringen.

Kompromisse

In dieser Lage ist der gläubige Ehepartner ständig versucht, in seinem Glaubensleben Kompromisse einzugehen, um den Frieden in der Ehe zu erhalten. Er kann nicht länger frei und offen dem HERRN dienen. Wenn er es doch versucht, wird die Ehe daran zerbrechen. Welch ein furchtbarer Zwiespalt!

Wenn du anfängst, Kompromisse zu schließen, wird dein Leben mit Gott saft- und kraftlos. Du wirst Gott gegenüber ungehorsam und diese Schuld wird dich noch weiter von Gott wegbringen, als du ohnehin schon bist. Nach einiger Zeit wird sich bei euch beiden Frustration einstellen, weil keiner von euch wirklich frei ist, das zu tun, was ihn glücklich macht.

Du hast niemanden, der deine Liebe zu Jesus teilt, und er hat niemanden, der seine Liebe zur Welt teilt. Er mag deine Freunde und deine Aktivitäten nicht und du magst seine nicht. Du sehnst dich nach jemandem, der an deiner Freude in Christus teilnimmt und er hat ganz andere Sehnsüchte. Wahrscheinlich überlegt er bald, ob er sich nicht eine andere Partnerin suchen sollte, die mit ihm ausgeht, um sich auf seine Weise zu vergnügen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass dann die Schwierigkeiten erst recht anfangen.

Weil ihr beide nicht tun könnt, was ihr eigentlich möchtet, stellen sich Verbitterung und Ärger ein. Dadurch wird die Kluft zwischen euch immer größer. Dann kann es geschehen, dass dein ungläubiger Ehepartner dir die Bibelverse, die du ihm vermittelt hast, wie kleine Dolche der Wahrheit entgegenschleudert, damit sie dein Herz durchbohren. Obwohl er selbst nicht daran glaubt, weiß er, dass du es tust. Vielleicht gefällt es ihm, zu sehen wie du – überführt und verurteilt durch seine Angriffe – zugrundegehst. Das Wort Gottes ist eine mächtige Waffe – auch in den Händen der Ungerechten.

Vielleicht denkst du, ich hätte ein zu negatives Bild von dem Zerfall einer solchen Ehe gezeichnet. Doch glaube mir, ich habe hunderte von Briefen gelesen und sie erzählen alle dieselbe Geschichte. Es ist fast unmöglich, dass eine solche Ehe überlebt, es sei denn, der gläubige Partner geht in seinem Glauben so viele Kompromisse ein, dass er schließlich selbst nicht mehr glaubt.

Ich spreche hier also nicht nur von dem wahrscheinlichen Tod einer Ehe, sondern ebenso auch von einem möglichen geistlichen Tod, den eine solche Ehe mit sich bringen kann. Ich glaube, dass die Bibel uns deshalb so ausdrücklich vor einer Verbindung dieser Art warnt!

Das richtige Gleichgewicht

Einige versuchen, sich selbst zu rechtfertigen und sagen: „Aber man kann doch nicht von mir erwarten, dass ich mich isoliere und nur noch mit Christen zu tun habe.“ Das sollst du ja auch gar nicht! Wir sind das „Salz der Erde“ und sollen diese Welt mit der Liebe Jesu würzen (Matth. 5,13.16). Die Menschen um uns herum brauchen uns. Wie sollten sie denn sonst von der einzig wahren Liebe erfahren, die es gibt?

Aber du darfst dabei nie vergessen, dass wir wohl in der Welt sind, aber nicht zur Welt gehören. Wir müssen immer sorgfältig darauf bedacht sein, unsere Augen auf den HERRN zu richten und bereit sein, sofort aus jeder Situation zu fliehen, die uns dazu bringen könnte, zu stolpern und von unserer himmlischen Berufung abzukommen (2. Tim. 2,22).

Viele Christen bleiben unter dem Vorwand, ihre Freunde für den HERRN gewinnen zu wollen, mit einem Bein in der Welt stehen, um weiterhin an weltlichen Vergnügungen teilnehmen zu können. Gott kennt unsere Herzen. Wenn deine Freunde und Bekannten dich dazu bringen, dass deine Liebe zu Gott erkaltet, ist es besser, diese Freundschaften aufzugeben, als deine Beziehung zu Jesus aufzugeben. Keine Beziehung auf dieser Erde ist so wichtig wie deine Beziehung zu deinem Vater im Himmel. Wenn du nicht stark genug bist, der Versuchung zu widerstehen, dann gib es zu und geh ihr aus dem Weg. Mache dir keine Sorgen um dein „Zeugnis“. Wenn du vom Glauben abfällst, nachdem du die Wahrheit erkannt und weitergesagt hast, wirst du ein noch schlechteres Zeugnis sein.

Kinder

Viele Leute denken bei ihrer Hochzeit noch nicht daran, dass sie einmal Kinder haben werden. Gewöhnlich hat man andere Gedanken, wenn man zum Traualtar schreitet. Doch irgendwann wirst du wahrscheinlich einmal eine Familie gründen wollen. Was ist eigentlich eine Familie? Eine Familie besteht aus einer Gruppe von Menschen, die durch Liebe und Treue miteinander verbunden sind und die den ehrlichen Wunsch haben, dass jeder Einzelne das höchste Ziel erreicht, das Gott für ihn vorgesehen hat. Normalerweise besteht eine Familie aus Vater, Mutter und einigen Kindern, wobei die Größe der Familie von den Umständen und der Führung des HERRN abhängig ist.

Eines aber ist sicher: Wo es keine Einheit gibt, kann es auch keine intakte Familie geben. Ihr mögt alle unter einem Dach leben, aber eine gemeinsame Wohnung macht noch keine Familie aus. Wenn die Ehepartner „ungleich zusammengejocht“ sind, wird es in dem Haus viel Unzufriedenheit und Chaos geben. Ohne das gemeinsame Band der Liebe zu Jesus gibt es keine Einheit. Wenn die Eltern sich nicht einig sind, wie sie ihre Kinder erziehen wollen, werden sich die Kinder selbst „erziehen“. Wenn die Eltern unterschiedlicher Auffassung sind, was die Disziplin, die Verantwortung und das akzeptable Verhalten der Kinder angeht, werden die Kinder ihre Eltern gegeneinander ausspielen und ihren eigenen Weg gehen. Die Eltern werden sich ständig gegenseitig die Schuld zuschieben. Doch die eigentlichen Verlierer in diesem Kampf, die den größten Schaden davontragen, sind selbstverständlich die Kinder, auch wenn sie es noch nicht verstehen. Ein solches Heim wird ein Ort ständigen Unfriedens sein und keiner, weder Eltern noch Kinder, wird sich darin wohlfühlen.

Wenn die Eltern nicht gleicher Meinung darüber sind, wer Gott ist und wie wir uns ihm gegenüber zu verhalten haben, ist es sehr schwer für die Kinder, ihn kennen und lieben zu lernen. Wenn die Kinder von jedem Elternteil etwas anderes hören, werden sie hin- und hergerissen werden und gezwungen sein, Partei zu ergreifen.

Wenn unsere Kinder Gott kennenlernen sollen, ist unser Vorbild für sie der wichtigste Faktor. Kinder übertragen normalerweise die Gefühle und Ein­drücke, die sie von ihrem irdischen Vater haben, auf ihre Gottesvorstellung. Ist ihr Vater ein gerechter Mann, der nicht nur angemessen straft, sondern auch in Liebe ermutigt, wird ihre Vorstellung von Gott höchstwahrscheinlich positiv sein (Eph. 6,4: Kol. 3,21). Ist ihr Vater aber ungerecht, oder ist er Gott gegenüber gleichgültig oder feindlich eingestellt, werden sie es auch als Erwachsene noch schwer haben, die biblischen Eigenschaften von Gott, dem Vater zu verstehen.

Wie ungerecht ist es doch, ein kleines Kind so zu belasten! Es wird nicht nur um eine glückliche und zufriedene Kindheit gebracht, sondern am Ende vielleicht auch noch um seine Seele. Wir sollten uns nicht in eine solch qualvolle und unglückliche Situation hineinbegeben und schon gar nicht den Wunsch haben, unsere unschuldigen Kinder in einem so chaotischen Zuhause ohne Orientierung aufziehen zu wollen!

Wenn du mit der Absicht spielst, einen ungläubigen Partner zu heiraten, wie kannst du dann die unrealistische Hoffnung haben, deine Kinder zu Gott hin zu erziehen? Eine solche Aussicht ist in höchstem Maß unwahrscheinlich!

Gott erfüllt deine Bedürfnisse

Christen, die eine Ehe mit einem Ungläubigen eingehen, werden nie den vollen Reichtum erfahren, den Gott einer Ehe schenken möchte. Sie werden nie die innige Gemeinschaft und den Segen einer Familie erleben, die durch das einigende Band der Liebe Jesu verbunden ist. Tatsächlich werden sie anstelle dieses gemeinsamen Bandes der Liebe eine gemeinsame „Gebundenheit“ an Frustration und Unzufriedenheit erleben, die sogar zu Trennung oder Scheidung führen kann.

Echte Liebe ist nur möglich, wenn man Gott kennt und seine selbstlose, kompromisslose Liebe zu anderen in Anspruch nimmt und sie über sich selbst stellt. Daneben verblasst alles andere! Gib dich nicht mit weniger zufrieden als mit dem Besten, das Gott für dich vorgesehen hat. Wenn Gott dich für die Ehe bestimmt hat, hat er auch den richtigen Partner für dich. Aber sei wachsam, der Feind ist auch ein Heiratsvermittler!

Vertraue dem HERRN und gehorche ihm. Er wird all deine Bedürfnisse auf seine Art und zu seiner Zeit erfüllen. Verlässt du dich aber auf deinen eigenen Verstand und bestehst auf deinen eigenen Wegen, dann pass auf: Du wirst bekommen, was du gesucht hast und es später bereuen!

Noch eines zum Abschluss: Wenn du zurzeit ein Verhältnis mit einem Ungläubigen hast, dann solltest du einmal dein Herz vor dem HERRN prüfen. Wenn du Ruhe und Zufriedenheit bei jemandem finden kannst, der Gott nicht liebt, dann musst du dich ernsthaft fragen, ob du Gott wirklich liebst. Wenn du dann feststellst, dass dein Leben ziemlich übereinstimmt mit dem Leben derer, die in der Finsternis wandeln, dann liegt das vielleicht daran, dass ihr beide auf demselben Weg geht (1. Joh. 1,6-7: Joh. 3,21)!

Betrüge dich doch nicht selbst! Jemand, der Gott aufrichtig liebt, wird sich nie bewusst mit jemandem verbinden wollen, der die Welt liebt. Spiele nicht einmal mit dem Gedanken, einem gottlosen Ehepartner dein Leben auszuliefern – es sei denn, es macht dir nichts aus, ein gottloses Leben zu führen.

Bitte bete ernsthaft für die Anliegen, die wir hier besprochen haben und antworte ohne Zögern auf das, was Gott dir zeigt. Ich sage dir das alles aus Liebe und bete darum, dass du das Höchste erreichst, was in deinem Leben durch Jesus Christus möglich ist. Das geschieht nur, wenn du ihm in allen Dingen gehorsam bist. Wenn du Gott im Gebet suchst, wird Er dich segnen!

Melody Green