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Womit bringen wir unsere Liebe zu einem Menschen zum Ausdruck? Ist es ein teures Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten? Es mag sein, dass ein Geschenk ein Zeichen echter Liebe ist, vielleicht ist es aber auch nur eine gewisse Pflichterfüllung. Tun wir nicht vieles, das angeblich aus Liebe geschieht, in Wirklichkeit doch auch egoistischen Motiven?

Echte Liebe setzt sich für den anderen ein und stellt eigene Interessen in den Hintergrund. Im christlichen Eheversprechen wird treffend zum Ausdruck gebracht, was echte Liebe ist:

„Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens und dir die Treue halten in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet.“

Das Eheversprechen ist leicht zu erfüllen, solange alles glatt läuft, solange sich die Partner verstehen, gesund sind und genügend Geld haben. Doch was ist, wenn einer von beiden durch eine plötzliche Krankheit zum Pflegefall wird? Stehe ich dann auch zum ihm? Wie erfülle ich dann meine Verpflichtungen – aus Liebe oder nur aus einem bloßen Verantwortungsbewusstsein heraus? Es kann aber noch ernster kommen: Was ist, wenn mein Ehepartner sein Versprechen bricht und sich so benimmt, dass er meine Liebe anscheinend nicht mehr verdient? Stehe ich dann auch treu zu ihm? Ehre und achte ich ihn weiterhin? Wenn unsere Liebe auf den Prüfstand kommt, stellen wir vielleicht fest, dass sie nicht immer so tiefgründig ist, wie sie eigentlich sein sollte.

In 1. Korinther 13,7 wird Liebe so definiert:

„Die Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles.“

Der Maßstab für echte Liebe ist - wie wir sehen - sehr hoch. Wir sollten unser Verständnis von Liebe nicht aufgrund unserer Schwächen nach unten korrigieren. Vielmehr sollten wir uns an dem orientieren, der selbst die Liebe ist und der uns mit Liebe beschenkt. Das ist Gott selbst. Er ist die Liebe und er hat uns mit seiner unfassbaren großen Liebe beschenkt. Dies kommt sehr schön in Römer 8,32 zum Ausdruck:

Er [Gott], der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken? – Römer 8,32 [SLT]

Was investiere ich für die Person, die ich wirklich liebe? Ich teile mit ihr meinen Besitz und meine Zeit. Dabei stelle ich mein eigenes Ansehen, meinen Erfolg und meine Karriere in den Hintergrund. Ich setze alles daran, um diese Person glücklich zu machen. Was könnte ich außerdem investieren? Bin ich auch bereit, mein Leben für sie einzusetzen?

Der größte Beweis der Liebe besteht darin, wenn ich nicht nur etwas, z.B. Geld oder Zeit, für jemanden einsetze, sondern mein Leben. Wenn es sein muss, sollte ich bereit sein, aus Liebe mein Leben für diese Person hinzugeben.

Genau das hat Gott getan. Es gibt niemanden, der größere Liebe hat als er. Darum sollten wir uns mit Gott beschäftigen, ihn kennenlernen und von ihm lernen. Die Liebesgeschichte Gottes finden wir in dem oben genannten Text, in Römer 8,32.

Worin zeigt sich Gottes Liebe zu uns?

1) Gott gibt seinen Sohn für uns dahin.
2) Gott beschenkt uns mit allem.

Diese zwei Aussagen sehen wir uns ein wenig näher an.

1) Gott gibt seinen Sohn für uns dahin

Warum war das nötig? Der Sohn Gottes ist Jesus Christus. Er war in der Herrlichkeit bei Gott und hatte alles, was er brauchte. Eigentlich war alles gut, nur eins nicht: Die Menschen, die aus seiner Schöpferhand hervorgegangen waren, hatten sich von ihm abgewandt. Sie gingen ihre eigene Wege und meinten, dass sie ohne Gott ihr Leben besser meistern können. Genau das Gegenteil war der Fall: Das friedliche Miteinander der Menschen auf der Erde kam zu einem Ende. Statt Liebe herrschte unter ihnen Hass. Das Herz der Menschen war verdorben. Es war selbstsüchtig und voller Rebellion Gott gegenüber.

Das Problem der ersten Menschen bestand darin, dass es mit ihnen immer weiter bergab ging. Dazu kam, dass sie Gott aus ihrem Leben ausgeklammert hatten. Mit einer solchen Einstellung und mit all der Schuld in ihrem Leben würde Gott ihnen keinen Platz im Himmel anbieten können. Für immer würden sie von Gott getrennt und vom Himmel ausgeschlossen bleiben. Ihre Zukunft würden sie an dem Ort des ewigen Verderbens verbringen.

Die Lösung des Problems besteht darin, dass die Schuldfrage geklärt werden muss. Gott kann nicht einfach beide Augen zudrücken und über das Verhalten der Menschen hinwegsehen und ihnen Einlass im Himmel gewähren. Gott wäre nicht mehr rein, heilig und vollkommen – und der Himmel auch nicht.

Die Menschen litten unter einem schlechten Gewissen. So sehr sie sich auch mit religiösen Aktivitäten oder guten Werken abmühten, ein besseres Leben zu führen, sie konnten ihre Schuld vor Gott nicht wieder gut machen. Die Sünde stand wie eine trennende Mauer zwischen Gott und ihnen.

Es gab nur einen Weg, diese Trennung zu beseitigen: Gott selbst musste Mensch werden und die Schuld auf sich nehmen. Dies tat er, indem er Jesus Christus seinen geliebten Sohn, auf diese Erde sandte. Jesus verließ die Herrlichkeit im Himmel, wurde als Mensch in die Welt hineingeboren, predigte den Menschen das Evangelium, tat Wunder und starb schließlich unschuldig und qualvoll an einem Kreuz. Jesus hatte den Tod nicht verdient. Er starb freiwillig für die Sünden der Menschen. Am Kreuz nahm er die Strafe auf sich, die wir – jeder einzelne von uns – verdient hat. Dies war der Hauptgrund für sein Kommen in diese Welt.

Können wir uns das vorstellen? Auf der Erde leben Menschen, die im Grunde ihres Herzen gegen Gott rebellieren. Sie haben den Zorn Gottes verdient. Doch Gott sendet zu ihnen seinen Sohn, damit er am Kreuz sein Leben für sie lässt! Das ist echte Liebe.

Damit ist nicht jeder Mensch automatisch gerettet. Wir lesen in Johannes 3,16:

Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.

Von uns erwartet Gott, dass wir an ihn glauben. Glauben bedeutet Vertrauen. Es ist mehr als ein verstandesmäßiges Fürwahrhalten von Tatsachen. Glauben bedeutet, dass ich mein Leben Gott anvertraue, um mit ihm zu leben. In Johannes 1,12 wird erklärt, was das konkret bedeutet:

Allen aber, die ihn [Jesus] aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.

An Gott glauben beinhaltet, dass jemand Jesus in sein Leben aufnimmt. Dies ist eine konkrete Entscheidung, die jemand einmal treffen muss. Sie beinhaltet, dass derjenige sein Leben ganz in die Hände von Jesus legt und ihm die Führung seines Lebens übergibt. Dies kann in einem Gebet geschehen. Jemand bittet Jesus um die Vergebung seiner Schuld und lädt ihn ein, als Herr in sein Leben zu kommen. Gott hört dieses Gebet und macht denjenigen, der so zu ihm kommt, zu einem Kind Gottes.

2) Gott beschenkt uns mit allem

Die Liebe Gottes zeigt sich darin, dass jemand ein Kind Gottes werden darf und somit zur Familie Gottes gehört. Darüber hinaus wird uns in Römer 8,32 ein zweites Zeichen der Liebe genannt. Dort heißt es:

„… wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“

Gott beschenkt uns nicht mit einer Kleinigkeit. Er beschenkt uns vielmehr so reich, dass wir es nicht in Worte fassen können. Uns steht der Himmel offen. Wie schön es dort sein wird, das können wir mit unserem Verstand nicht ergründen und mit unseren Worten nicht beschreiben.

Was kein Auge jemals gesehen und kein Ohr gehört hat, worauf kein Mensch jemals gekommen ist, das hält Gott bereit für die, die ihn lieben. – 1. Korinther 2,9 [GNB]

Die Geschenke Gottes sind so groß, dass wir sie nicht mit dem vergleichen können, was wir zu geben vermögen. Daran sehen wir, dass seine Liebe unvergleichlich größer ist als die Liebe der Menschen. Sie ist echt und für uns unfassbar groß.

Gibt es eine Garantie für uns, dass dies nicht eine leere Versprechung ist?

Ja. Gott hat das Leben seines Sohnes für uns investiert. Wir sehen, dass Gott Jesus nicht verschont hat, damit wir in den Himmel kommen können. Gibt es einen höheren Preis, den jemand zahlen kann als diesen? Weil Gott so viel aus Liebe für uns bereits eingesetzt hat, können wir sicher sein, dass er das zweite Versprechen auch erfüllen wird.

Gott ist ein Gott der Liebe. Dennoch wollen die meisten Menschen ihr Leben ihm nicht anvertrauen und kehren ihm den Rücken. Wer sich ihm aber anvertraut, der darf damit rechnen, dass die Liebe Gottes auch in sein Herz ausgegossen wird (vgl. Römer 5,5).

Manfred Röseler [02.01.2017]